Masterarbeit – Lara, J.A.: POLKU. Designing an interactive sound installation based on soundscapes

In der hier vorgestellten Arbeit, POLKU, geht es um eine Klanginstallation, die versucht, finnische Soundscapes in einen anderen Ort zu transportieren, nämlich nach Japan. Das Exponat besteht aus einer Art „Pfad“, den UserInnen durchschreiten während sie von Lautsprechern flankiert werden und städtische und ländliche finnische Alltags-Klänge hören. Diese Soundscapes sind zufällig zusammengestellt und stellen im Grunde Collagen dar. Welche Klänge zusammen erklingen ist für jede(n) UserIn verschieden. Dies hängt von ihrem jeweiligen Körpergewicht ab. Die Sound-Engine ist nämlich mit Waagen verbunden, die sich auf dem Boden des Lautsprecher-Pfades befinden. Je nachdem wie schwer Personen sind, die über den Pfad gehen, erhalten diese eine unterschiedliche ID, die Einfluss auf die schrittweise Zusammenstellung der Klänge nimmt. So entsteht für jede(n) UserIn ein individuelles Erlebnis mit Soundscapes.

Rezension Masterthesis

“Inszenierung von Filmmusik als eigenständige Kunstform
anhand des Beispiels ‚Hollywood in Vienna’” – von Teresa Huemer

Universität Wien, 2016 – Master of Arts (MA)

Die gewählte Masterarbeit geht der Frage nach, mit welchen Mitteln Filmmusik auf die Bühne gebracht wird. Dies wird an dem Beispiel ‘Hollywood in Vienna’ analysiert, welches eine Filmmusik-Gala mit Live Orchester und Visuals/ Lichtshow in Wien ist. Huemer stellt sich hierbei die Frage warum ‘Hollywood in Vienna’ Visuals braucht und dabei trotzdem die Filmmusik im Mittelpunkt steht.

Im Folgenden wird diese Arbeit durch diverser Kriterien kritisch betrachtet.

Zuerst sei einmal positiv zu vermerken, dass der Umfang der Arbeit mit 104 Seiten sehr groß ist und im Vergleich zu der zuvor gelesenen FH internen Masterarbeit eine große Verbesserung darstellt – was im Vergleich zu 36 Seiten auch nicht sehr schwierig ist. Zudem ist die Arbeit formgerecht und aus Designersicht schön aufbereitet und weist eine ordentliche und übersichtliche Struktur auf. Etwas ungewöhnlich finde ich dabei zwar die Tatsache, dass sie ihre Zusammenfassung/ Abstract an das Ende der Arbeit gesetzt hat und zudem noch ihren Lebenslauf auf der letzten Seite aufgelistet ist. Von anderen Arbeiten kenne ich es, dass das Abstract entweder noch vor der Gliederung oder als eines der ersten Punkte danach platziert wird und ist zudem bei einer Länge von einer Seite recht detailliert und umfangreich für eine kurze Zusammenfassung. Mit der Zitierweise und Strukturierung der Arbeit, wird ihre Sorgfalt und Genauigkeit hierbei erkennbar. Bei der Orthographie sind mir vereinzelnd ein paar Wörter aufgefallen, aber der Text ist nicht von Rechtschreibfehlern durchzogen.

Die Selbstständigkeit von Huemer zeigt eine umfangreiche und detaillierte Recherchearbeit auf und hat ihre Arbeit mit vielen Zitaten ausgeschmückt, welche zum Teil vielleicht etwas zu sehr dominieren und deshalb eine inhaltliche Wiedergabe an manchen Stellen besser gewesen wären. Dennoch zeigt sie auch Eigeninitiative durch ihre Mitarbeit an der Veranstaltung ‘Hollywood in Vienna’ und Kommunikationsgrad durch das Führen eines Interviews mit einer Expertin in der Branche. Ihr Innovationsgrad ist mir nicht ganz ersichtlich, da sie eher die Thematik an sich analysiert und trägt dabei eher die vielen Informationen zur Stellung der Filmmusik zusammen, was durchaus interessant ist, jedoch meiner Meinung nach keinen großen Grad an Innovation widerspiegelt. Dennoch zeigt sie eine sehr detaillierte Literaturarbeit auf, mit 38 Literaturquellen, Experteninterview, 21 Onlinequellen und über 300 Verweise durch Fußnoten in Huemers Arbeit. Dies ist, um den Bogen zu spannen, ebenfalls eine deutliche Steigerung zur zuvor gelesenen FH internen Masterarbeit, welche eine Literaturliste von 5 Literaturquellen und 3 Onlinequellen aufwies.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Teresa Huemer eine sehr gute Recherchearbeit betrieben hat, um die Thematik ihrer Masterthesis zu analysieren und zu ergründen.

Hier ist der Link zu dieser Masterarbeit: https://othes.univie.ac.at/43802/

Bewertung einer externen Diplomarbeit

Titel: BUILDING IDENTITEA: Corporate Architecture is all i need.
Verfasserin: Stefanie Draxelmayer
Universität: Technische Universität Wien
Abgabe: 2019

Die Bewertung

Gestaltungshöhe:
Die Arbeit wurde individuell gestaltet, wobei der Inhalt visuell ansprechend und gut strukturiert aufbereitet ist. Der Gestaltungsprozess wurde ebenso klar aufbereitet und bietet eine Mischung aus technischen Zeichnungen, Renderings und Bildern, die jeweils der Funktion dienen und ordentlich gelayoutet wurden. 

Innovationsgrad: 
Ob ein hoher Innovationsgrad da ist, lässt sich schwer beurteilen. Das Thema Corporate Architecture ist sehr aktuell und bietet somit eine gute Basis für den Praxisteil der Arbeit. Dieser wurde für ein Unternehmen erstellt, welches noch keine Corporate Architecture hat, wonach man argumentieren könnte dass ein bestimmter Innovationsgrad vorhanden ist, da es etwas Neues ist, das geschaffen wurde. 

Selbstständigkeit: 
Die Selbstständigkeit kann hier mit sehr hoch bewertet werden, da der wesentliche Teil der Arbeit den Entwurf einer Corporate Architecture für ein von der Autorin gewähltes Unternehmen beinhaltet und meiner Meinung nach sorgfältig und klar ausgearbeitet wurde. 

Gliederung und Struktur: 
Eine strukturierte Gliederung ist auf jeden Fall vorhanden. Den Anfang bildet der Titel und wesentliche Infos, gefolgt von der Kurzfassung und dem Inhaltsverzeichnis. Der Inhalt der Arbeit lässt sich in vier Kapitel unterteilen, wobei die ersten zwei den theoretischen Input darstellen. Kapitel drei und vier beschäftigen sich mit der Marke und dem Entwurf der praktischen Umsetzung. 

Kommunikationsgrad: 
Der Inhalt ist einfach zu verstehen, wobei der gut gewählte Aufbau, indem erst das theoretische Hintergrundwissen erläutert wird und danach die Erkenntnisse in die Praxis umgesetzt werden, hilft. Ebenso bestimmte Begriffsdefinitionen sowie Bilder oder Grafiken sind wo nötig vorhanden und verhelfen zu einem besseren Verständnis.  

Umfang: 
Ein Umfang von 253 Seiten exklusive Anhang scheint mir für diese Masterarbeit angemessen, da durch das großzügig gewählte Layout nur ca. die Hälfte der jeweiligen Seite gefüllt ist und ebenso ein großer Bildanteil vorhanden ist. Dabei kann man davon ausgehen, dass Theorie und Praxis jeweils die Hälfte der gesamten Arbeit ausmachen. 

Orthografie, Sorgfalt und Genauigkeit: 
Die ansonsten visuell sehr ansprechend und sorgfältig aufbereitete Arbeit wird leider durch einige Rechtschreibfehler abgewertet. Auch die gewählten Formulierungen sind meist nicht sehr wissenschaftlich, zudem wird sehr oft in der Ich-form geschrieben, wobei dies überhaupt nicht notwendig wäre und somit jegliche Wissenschaftlichkeit verloren geht. 

Literatur: 
Die Anzahl der Quellen für den Rahmen dieser Diplomarbeit erscheint mir als angemessen. Diese wurden in Fachliteratur und Onlinequellen unterteilt, wobei die Fachliteratur überwiegt. Die Quellen wurden Alphabetisch geordnet und strukturiert angeführt. 

Review einer nicht FH-Masterarbeit

Masterarbeit: “Darstellung von 3D Objekten im Artworkstil unter Einbezug des Artist für den Einsatz in Computeranimationsfilmen

Autor: Mathias Isele

Ort: FH Hagenberg

Jahr: Dezember 2012

Gestaltungshöhe

Mathias Isele hat bei der Gestaltung des Theoretischen Teiles seiner Masterarbeit das Standard Format/Layout für Wissenschaftliche Publikationen verwendet. Es ist daher funktional, aber nicht in irgendeiner Weise ansprechend gelayoutet oder designend.

Der Theoretische Teil erarbeitet/dokumentiert jedoch nur die Auseinandersetzung mit der Fragestellung, die zur Erstellung eines Gestaltungstools, gebraucht wird. Die Entwicklung eines Tools ist natürlich sehr technisch, dennoch lassen sich die Ergebnisse, die das Tool hervorbringt durchaus sehen.

Innovationsgrad

Das Thema „Darstellung von 3D Objekten im Artworkstil unter Einbezug des Artist für den Einsatz in Computeranimationsfilmen“ ist relativ nah zu meinem Masterthema „Malerische Aspekte im digitalen dreidimensionalen Raum“ und ist soweit auch die Einzige Masterarbeit/Literatur, die ich dazu finden konnte.

Der Autor hat nicht nur ein Tool entwickelt, mit dem man Dreidimensionale Malereien anfertigen kann, die Ergebnisse sind meines Wissens auch einzigartig. Zumindest habe ich noch keine 3D Animation gesehen, die so malerisch gerendert ist, und die Arbeit ist aus dem Jahr 2012.

Selbstständigkeit

Der Autor musste auf sehr diverse, teilweise Fundamentale Literatur zurückgreifen um seine Zielsetzung/Fragestellung zu bearbeiten. Der Weg von Projektinitiierung, über Recherche und Umsetzung ist sehr gut dokumentiert und nachvollziehbar – folgt auch keinem Vorgefertigtem Schema, sondern ergibt sich aus der individuellen Zielsetzung.

Gliederung und Struktur

Die Masterarbeit ist in drei Teile gegliedert: „Grundlagen“, „Entwurf“ und „Anwendung“, welche in insgesamt 8 Kapitel unterteilt sind, diese sind wiederum unterteilt. Grundsätzlich ist die Größe der Teile und Kapitel gleichmäßig und auch die Unterteilungen sind meiner Meinung nach sinnvoll angelegt. Auch Bildmaterial ergänzt den Inhalt sinnvoll, ist gut beschriftet, erklärt und zitiert.

Kommunikationsgrad

Die Arbeit ist durchgehend stringent verfasst und folgt einer klaren Zielsetzung. In der Technischen Auseinandersetzung sind Mathematische Formeln und Logiken teilweise als Leihe nicht nachvollziehbar, was aber in der Natur der Sache liegt.  

Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst über 140 Textseiten, mit Inhalts/Literaturverzeichnis, Glossar und allem Anderen kommt die Pdf auf über 220 Seiten. Der Autor bewegt sich von der rein stilistischen Auseinandersetzung zur technischen Recherche bis hin zur Umsetzung. Zusätzlich gibt es noch ein voll funktionsfähiges (vom Autor programmiertes) Tool, welches in Maya (3D software) integriert werden kann und Artworks/Videos die die Funktion des Tools zeigen. Meiner Meinung nach sprengt diese Arbeit den Rahmen um einiges und setzt, obwohl der minimalistischen äußerlichen Ansprüche, sehr hohe Standards.

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Themenbezogen fallen einige Fachtermini, die durch Erklärungen und Bildmaterial gut illustriert werden. Zitate waren meinem Blick nach immer gut nachzuvollziehen und die Sprache im Allgemein angemessen gewählt. In der Technischen Auseinandersetzung fielen einige Formeln und mathematische Theorien, die nur zum Teil für mich nachvollziehbar waren, ich bin jedoch auch kein Mathematiker/Programmierer.

Literatur

Die Verwendete Literatur ist sehr umfangreich und reicht von Primär- (Mathematik) bis Sekundärliteratur. Im Quellenverzeichnis sind fast 200 (!!!!!!) Quellen datiert, ca. 100 davon sind offline Quellen. Die Aktualität scheint mir auf den ersten Blick (für 2012) definitiv gegeben.

Hier der Link zum Video des praktischen Teils der Masterarbeit:

https://vimeo.com/channels/matthiasisele

Bewertung einer externen Abschlussarbeit

Titel: Geschichte einfach erklärt auf Youtube
Untertitel: Zum Einsatz von Erklär- bzw. Lernvideos im Geschichtsunterricht am Beispiel des Kanals The Simple History
Verfasserin: Simone Ofner
Universität: Karl-Franzens-Universität Graz
Abgabe: 2017


Bewertung der Arbeit

Gestaltungshöhe: Die untersuchte Diplomarbeit setzt sich mit einer modernen Materie auseinander – Lernvideos auf YouTube. Darüber hinaus wird „Simple History“, ein populärer Kanal mit comicartig animierten Videos zu geschichtlichen Themen, als Beispiel herangezogen. Der Ansatz, die Erklärvideos nicht nur einer Medienanalyse zu unterziehen, sondern sie auch im praktischen Unterricht unterschiedlich (zu Beginn, im Zentrum und am Ende einer Unterrichtseinheit) einzusetzen, um danach deren Effektivität zu untersuchen, weist somit durchaus Originalität auf.

Innovationsgrad: In der Arbeit „Geschichte einfach erklärt auf Youtube“ werden Gestaltung, Einsatz und Nutzung von bestimmten Erklärvideos getestet und analysiert. Prinzipiell ist dies nichts Neues, jedoch nimmt sich die Autorin einem Genre der Lernvideos an, welches noch nicht häufig behandelt wurde – animierte YouTube-Videos mit der Intention Wissen auf jugendliche Art und Weise zu vermitteln. Wie und vor allem wann diese Videos im Unterricht am besten eingesetzt werden, soll im Speziellen beantwortet werden.

Selbstständigkeit: Besonders der empirische Teil – gestützt durch methodologisch fundiertes Vorgehen – zeugt von autonom geplanter und durchgeführter Arbeit. Die Testung der Effizienz von „Simple History“-Videos im Unterricht durch teilnehmende Beobachtung plus Fragebögen lässt die Ergebnisse eine gewisse Aussagekraft erhalten – selbst, wenn der Stichprobenumfang nicht sonderlich groß (3 separate Stunden mit je einer Klasse) gewählt wurde.

Gliederung und Struktur: Kapitel für Kapitel führt die Diplomarbeit von Simone Ofner auf die Beantwortung der Problemstellung hin. Kapitel 2 mit den Erläuterungen zu neuen Medien allgemein im Unterricht und Kapitel 3, das speziell auf Lernvideos im Geschichtsunterricht eingeht, ermöglichen dem Leser Nachvollziehbarkeit für die empirische Untersuchung in Kapitel 4. Danach werden die Ergebnisse ausführlich dargestellt.

Kommunikationsgrad: Es wird im Fließtext meistens wissenschaftliche Sprache verwendet. Aufgefallen ist, dass die Fußzeilen hin und wieder Vollzitate aufweisen, was bei den Masterarbeiten der FH Joanneum nicht üblich ist.

Umfang: Mit insgesamt 124 Seiten (inkl. Formalia und Anhang) ist die Arbeit durchschnittlich lang. Für eine Abschlussarbeit zur Magistra ist sie nicht auffällig kurz, aber auch nicht besonders lang. Dazuzusagen ist jedoch, dass alle Seiten fast ausschließlich mit Text gefüllt sind – im Gegensatz zu Abschlussarbeiten von Designern, die oft auch schon im Fließtext bildreicher gestaltet sind als die hier herangezogene Arbeit aus dem Bereich der Philosophie. Selten sind Abbildungen, gelegentlich Tabellen und Grafiken zur Veranschaulichung von Auswertungen im Fließtext eingebaut.

Orthografie, Sorgfalt und Genauigkeit: Laut Duden sind sowohl „Youtube“ als auch „YouTube“ korrekte Schreibweisen der Videoplattform, wodurch hier kein Rechtschreibfehler seitens der Autorin gegeben ist. Die wissenschaftlich fundierte Herangehensweise nicht nur an die Videoanalysen, sondern ebenso an die empirische Untersuchung zeichnet die Arbeit mit Sorgfältigkeit bei der Recherche und Genauigkeit bei der Umsetzung des Wissens aus.

Literatur: Hauptsächlich führt die Verfasserin der Arbeit „Geschichte einfach erklärt auf Youtube“ Monografien wissenschaftlicher Verlage und Artikel aus Sammelbänden, seriösen Zeitschriften und Zeitungen in ihrem Literaturverzeichnis an. Von 1994 bis 2017 sind Erscheinungen dabei. Internetquellen sind nur zwei gelistet. Eigenartig ist, dass – obwohl die Arbeit von YouTube-Videos handelt, kein einziges Video im Quellenverzeichnis notiert wurde.