Die Analyse dient dazu, zu kontrollieren wie „stereo“ die Aufnahmen nun wirklich sind und um den Frequenzgang der unterschiedlichen Mikrofone zu prüfen.
Zoom “StereoTool”
Um die Aufnahmen auf Stereophonie zu prüfen, verwende ich von Zoom ein „StereoTool“. Es kann der Stereosingnalanteil bzw. der Monosignalanteil evaluiert werden. Betrachtet man die unterschiedlichen Aufnahmen, fällt sofort auf, dass die ORTF-Aufnahme sehr wenig Stereobreite hat und eher einem Monosignal entspricht, entweder wurde im Aufnahmeverfahren ein Fehler begangen oder es ist durch die enge zueinander gerichtete Aufstellung zu einer ähnlichen Phasenlage gekommen.
MS und XY ähneln sich bei den Balkonaufnahmen im Goniometer sehr. Beide weisen eine sehr ausgeprägte Stereophonie auf, und sind ohne weitere Bearbeitung nicht wirklich monokompatibel. Die XY-Aufnahme ist einigermaßen verwendbar als Monosignal.
Bei den Harmonikaaufnahmen scheinen die XY und ORTF-Aufnahmen monokompatibel zu sein, die MS Aufnahme ohne Bearbeitung jedoch nicht. Beim MS „Decoder“ von Zoom kann allerdings das Mitte-Seiten Verhältnis schnell angepasst werden. Die ORTF-Aufnahme hat wieder ein sehr schmales Signal entlang der Mono-Achse, also kein breites Stereospektrum.
MS ORTF XY
Alle Signale die im Zoom „StereoTool“ außerhalb von L bzw. R angezeigt werden sind ohne weitere Bearbeitung nicht monokompatibel.
Frequenzspektrum
Als Analysematerial zog ich die Balkonaufnahmen hinzu, da hier mehrere Sounds vorkommen als bei der reinen Instrumentalaufnahme. Auffällig ist, dass bei der ORTF-Aufnahme die tiefen Frequenzen deutlich stärker vorhanden sind (ca. +24 bis +36 dB). MS und XY sind im Verlauf recht ident, XY ist bei den tieferen Frequenzen um ca. +12 dB sensibler. Bei den mittleren und hohen Frequenzbereichen unterscheiden sich die unterschiedlichen Mikrofone kaum.
MS ORTF XY