The Spec Type Family by Ryan Bugden
Titel: Spec
Autor: Ryan Bugden
Studiengang: TypeMedia
Jahr: 2019
Universität: Royal Academy of Art, The Hague
Problemstellung
Gestaltung eines Typefaces basierend auf bestimmten Gestaltprinzipien. Es soll sowohl für große Schriftgrößen, als auch für kleine oder Betrachtung mit großer Distanz optimiert sein.
Gestaltungshöhe
Sowohl das Typeface, als auch die Zugehörige Dokumentation in Form von Process Book und Specimen Books sind sehr ansprechend gestaltet. Charakteristisch für diese Schrift ist ihre abstrakt reduzierte Formensprache, die auch im Buchlayout mit einem minimalistischen Design aufgegriffen wird.
Innovationsgrad
Die Grundidee, eine Schrift basierend auf bestimmte Gestaltprinzipien zu gestalten, ist mir bisher noch nicht untergekommen. Auch das Ergebnis ist, obwohl es gerade im Type Design scheinbar große Limmitationen bezüglich identifizierbarkeit der einzelnen Buchstaben gibt, sehr gelungen und Einzigartig. Dennoch würde ich diese Arbeit als mittel Innovativ einordnen, da diese Arbeit wahrscheinlich keine Grundlegend neuen Gestaltungs- und Lösungsansätze bringt.
Selbstständigkeit
Diese Arbeit ist in Eigenarbeit, mit ständigem Austausch und Feedbackgesprächen mit verschiedenen Lehrenden entstanden. Der ausgiebig beschriebene Entstehungsprozess zeugt von hoher Selbstständigkeit.
Gliederung und Struktur
Arbeit umfasst das Werkstück: Die Schriftdateien und Specimens; als auch die Dokumentation. Die Dokumentation ist in 9 ungefähr gleich lange Kapitel aufgegliedert. In dem Kapitel A two-lane path werden zwei unterschiedliche Gestaltungsansätze samt Gestaltungsprozess beschrieben welche Gestalterisch und Thematisch gut differenzierbar sind. Auch die Specimens sind, wie die Schriftfamilie, in Spec Far und Spec Near geteilt.
Ich finde die Arbeit sehr gut strukturiert: Die Absätze sind kurz gehalten und werden immer mit Grafiken und Abbildungen ergänzt; Kapitel sind klar abgegrenzt und nachvollziehbar benannt.
Kommunikationsgrad
Die Designentscheidungen werden verständlich beschrieben und zusätzlich mit Grafiken nachvollziehbar dargestellt.
Umfang der Arbeit
Diese Arbeit besteht nicht nur aus 16 Fonts, erarbeitet mit 8 Sources, die einen Zeichensatz von Latin Extended-A inklusive Satzzeichen umfassen; sondern auch die Dokumentation, zwei Specimen Books und sogar die Erstellung von Plug-ins, die den Prozess unterstützt haben. Deshalb erachte ich diese Masterarbeit als sehr umfangreich.
Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit
Mir sind keine orthographischen oder typographischen Fehler aufgefallen.
Literatur
Bugden geht sehr kurz in nur einer Doppelseite auf Referenzen und Inspirationen in form von anderen Schrift-Beispielen ein. Konkrete Literatur wird keine genannt, auch nicht bei der Beschreibung der einzelnen Gestaltprinzipien. Hier besteht hoher Verbesserungsbedarf! Obwohl dies eine sehr praktisch orientierte Arbeit ist, könnte man hier gut einen Bezug zu wissenschaftlichen Erkenntnissen herstellen, oder sich in der Argumentation zumindest auf andere Literatur beziehen.