Grafik + Mode

Grafik Design ist der Schlüssel zum Erfolg einer Marke. Mich interessiert daher wie stark die Modeindustrie von Grafik Design geprägt wurde und heute noch geprägt wird. Im Bezug auf Corporate Identity, Editorial Design und Grafik auf Textilien.

Zuallererst wird der Fokus auf das Logo gelegt, welches eine Modemarke, ihre Geschichte und Visionen repräsentiert und bestenfalls eine lange Zeit bestehen soll. Ikonische Logos trugen dazu bei, dass gewisse Modemarken sehr erfolgreich wurden. In späterer Folge möchte ich analysieren, wodurch diese Marken so besonders und einzigartig wurden.

Interessant finde ich jenen Wandel, der in den letzten Jahren stattgefunden hat; viele erfolgreiche Luxus Fashion Brands wie Céline, Burberry oder Yves Saint Laurent haben ihre Logos in einem minimalistischen Stil redesigned und dadurch einen Bruch mit der Vergangenheit des Unternehmens visualisiert, der in der Design Welt unterschiedliche Meinungen hervorrief. Einerseits können die neuen Designer Kollektionen herausbringen, die nicht vom Ursprung der Marke ausgehen, andererseits ist der nächste neue Designer nicht verpflichtet dieser Designsprache weiter nachzugehen.“They’re removing the shadow of the ego that they’re stepping into, by removing the presence of the great legacy designer of the house.” (David Rudnick)
Anfangs waren Schnitt, Stil, Stoff und Silhouetten sehr wichtig für das Modeunternehmen, doch dieser Markt hat sich stark verändert. “The bulk money that these labels now make is on items which no longer reflect that: T-shirts, sneakers, bags and accessories, branding those things is hindered by a hyper-specific, imaginative language of form.” (David Rudnick)

Nach der Gestaltung des Logos werden weitere grafische Elemente gebraucht, welche die Marke und ihr Image an den Kunden weiter geben. Wie zum Beispiel Hanging Tags, Einkaufstaschen, Packaging, Installationen im Store oder Kataloge. Jedes dieser Elemente wird zum Kunden nach außen getragen und stellt somit einen großen Wert in der Kommunikation dar. Diese Kommunikationsebene übermittelt das Image und das Erscheinungsbild einer Modemarke ohne dass man überhaupt Kleidungsstücke dazu gesehen hat.

Geschichtliche Entwicklung:
Der erste Bezug von Grafik Design zur Mode wurde durch das eingenähte Label in der Kleidung geschaffen. Charles Frederick Worth, der erste, der Couture nach seinem eigenen Design herstellte, nähte seine Signatur mit einem Label in die Kleidungsstücke ein und dadurch entstand erstmals die Kommunikation der Marke zum Kunden. Sein Stil wurde nicht nur durch seine Kleidung repräsentiert, sondern auch durch das Spiel mit Typografie auf dem Label. Riesigen Einfluss darauf hatte vor allem Coco Chanel, welche in den 1920er Jahren ihre visuelle Ausdrucksweise vereinheitlichte. Durch ihr Parfüm Chanel Nr. 5 entstand ein visuelles Prinzip, welches sie auf weitere Elemente ummünzte.
Erst später, in den 1980er Jahren, veränderte sich die Modewelt und der Fokus wurde stärker auf die Entwicklung einer Marke, als auf die Kleidungsstücke selbst gelegt. Marken wie Comme des Garçons, Paul Smith und Yohji Yamamoto folgten dem Beispiel von Coco Chanel. Sie beauftragen Art Directors, um die Gestaltung von Flyer, Verpackungen und Ladeneinrichtung zu übernehmen. Somit wurden diese Marken und ihre Visionen in der Gesellschaft sichtbar.

Grafik Design in der Mode kann sehr vielfältig sein. Hier zum Beispiel gestaltete Daniel Carlsten einen minimalistischen Auftritt für eine Kollektion von Acne mit UV Lack, Siebdruck und Nieten von Acne Jeans.

Quellen:
Elly, from Just Noise (2016): How does graphic design influence the fashion industry? Online: http://theatlasmagazine.com/graphic-design-influence-fashion-industry/ (11.11.2019)
Teunissen, José (2016) Fashioning Type. Online: https://designobserver.com/feature/fashioning-type/39208 (11.11.2019)
Stanley, Jack (2018): Why Do All New Fashion Logos Look the Same?
Online: https://hypebeast.com/2018/9/fashion-logo-balenciaga-celine-calvin-klein-burberry (11.10.2019)