Als die 68er-Bewegung bezeichnet man Proteste, welche von StudentInnen in den sechziger Jahren gegen den Autoritarismus der älteren Generation gerichtet war. Sie stand für gesellschaftliche Freiheit und Emanzipation.
Das Jahr 1968 markiert den Zeitpunkt der gesellschaftlichen Werteveränderung zu den Themen: Sexuelle Freiheit, Demokratie, Umweltschutz und vor allem auch der Entnazifizierung der (deutschen) Behörden. Das betraf sowohl den „Prager Frühling“ der kommunistischen Tschechoslowakei, die Proteste gegen den Vietnamkrieg bis hin zu Bürgerrechts- und Frauenbewegung in der Zeit des Kalten Krieges. Die Zeit war geprägt von heftigen Straßenschlachten und unzähligen Demonstrationen, welche nach neuen Modellen der aktiven Politikgestaltung suchte. Durch brutale Polizeieinsätze wurde die bereits aufgeheizte Stimmung zusätzlich verstärkt.
Auch in Österreich kam es bereits 1965 zu Demonstrationen von StudentInnen gegen den Hochschulprofessor Taras Borodajkewycz, der sich in Vorlesungen antisemitisch geäußert hat. 1968 schlossen sich StudentInnen den ArbeiterInnen an und demonstrierten gegen die Schließung einer Lokomotivenfabrik. Im Vergleich zu anderen Staaten ist jedoch die österreichische 68er-Bewegung eher als ein „laues Lüftchen“ zu bezeichnen. Im Vordergrund stand, anders als in vielen anderen Ländern, die Bestärkung des künstlerischen-kulturellen Bereiches. Als Höhepunkt der 68er-Bewegung in Österreich gilt die „Uni-Ferkelei“ im Hörsaal 1 des neuen Universitätsgebäudes in Wien. Die Künstler Brus, Mühl, Weibel und Wiener stellten unter dem Titel „Kunst und Revolution“ Werke aus, die Tabus brechen und zudem schockieren sollten. Am Land begann die Bewegung später und ist somit in Österreich als Ausläufer der Bewegung zu sehen.
https://www.zeit.de/thema/68er-bewegung
https://www.oesterreich100.at/1968.html
http://www.demokratiezentrum.org/themen/demokratieentwicklung/1968ff/1968.html