Wolfgang Schlag ist Journalist und an verschiedenen Projekten an der FH JOANNEUM involviert. Sein Vortrag beginnt mit der Geschichte des Radios.
Am 2. November 1920 würde in Pittsburgh die erste Radiosendung ausgestrahlt. Zu Beginn hatten die Radiosendungen 40.000 ZuhörerInnen, doch dies stieg innerhalb von zwei Jahre auf 500.000 ZuhörerInnen an. Somit wurde das Medium Radio von der Bevölkerung sehr gut angenommen und ein großer Erfolg.
In Österreich wurde 1924 von RAVAG die erste Sendung ausgestrahlt, somit ist auch in Österreich das Radio angekommen. Die Themen der Sendungen waren Musik, Literatur, Bildung und Werbung gleich in Amerika. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Radio von den Nationalsozialisten übernommen. So wurden erstmals politische Nachrichten kurz und kompakt in einer Länge von drei Minuten zusammengefasst, um die Bevölkerung über die aktuelle politische Lage zu informieren. 2000 war ein bedeutendes Jahr in der Geschichte des Radios, weil die FPÖ in Klagenfurt, den Radio übernommen hat.
Im Jahr 1967 hat das moderne Radio begonnen. Ö3 als Pop-Radio und Ö1 als Kulturradio wurden gegründet. Das Jahr 1967 war ein wichtiges in der Musikgeschichte – Woodstock fand statt und die Beatles waren berühmt. Ö3 als Musiksender hat dies in den Sendungen aufgegriffen und darüber hinaus wurden weitere Genres wie Jazz und lateinamerikanische Musik gespielt. Ein Programm des Senders Ö3 hieß „Music Box“, dort wurde eine Stunde Musik gespielt, die etwas provokant und radikal war – zum Beispiel wurde eine Platte in einer Stunde mehrmals wiederholt. 1986 ist Wolfgang Schlag Mitglied bei der Musikbox geworden.
1990 wurde Ö3 zum Radiosender in der Form wie wir in heute kennen, wo nach wie vor die moderne Popmusik im Vordergrund steht. Alle kritischen Themen und die Welt-Musik wurden zum Sender Ö1 ausgelagert, somit wurde Ö1 zu einem farbenfrohen und vielseitigen Sender – mit Themen zur Globalisierung, Kapitalismus, Bildung und Gesundheit. Da Wolfgang Schlag kritische, soziale und politische Themen interessieren, war er beim Ö1 tätig. Für ein paar Jahre machte er als Journalist einen kurzen Abstecher zu ARTE, wo er an verschiedenen Reportagen arbeitete. Doch seine Begeisterung und Leidenschaft für das Radio brachte ihn wieder zurück zu Ö1.
Am Ende teilt er seinen Standpunkt mit uns, dass es noch nie so einfach war, wie heute seinen eigenen Podcast aufzunehmen – mit einem Laptop und einem guten Mikrofon ist der Record-Teil bestens abgedeckt. Doch der größte Aufwand liegt in der Recherche und der „wahren“ Informationsweitergabe und -wiedergabe, denn Fake News und das Internet erschweren Wissensverbreitung. Somit sind Bildungssendungen wichtiger denn je. Schlag ist der Meinung, dass das Radio nicht verschwinden wird. Diese Meinung kann ich mit ihm teilen, vor allem hoffe, ich dass es kritischen bildenden Journalismus/Sendungen immer geben wird, da sie wichtig sind für uns!