Titel: Geschichte einfach erklärt auf Youtube
Untertitel: Zum Einsatz von Erklär- bzw. Lernvideos im Geschichtsunterricht am Beispiel des Kanals The Simple History
Verfasserin: Simone Ofner
Universität: Karl-Franzens-Universität Graz
Abgabe: 2017
Bewertung der Arbeit
Gestaltungshöhe: Die untersuchte Diplomarbeit setzt sich mit einer modernen Materie auseinander – Lernvideos auf YouTube. Darüber hinaus wird „Simple History“, ein populärer Kanal mit comicartig animierten Videos zu geschichtlichen Themen, als Beispiel herangezogen. Der Ansatz, die Erklärvideos nicht nur einer Medienanalyse zu unterziehen, sondern sie auch im praktischen Unterricht unterschiedlich (zu Beginn, im Zentrum und am Ende einer Unterrichtseinheit) einzusetzen, um danach deren Effektivität zu untersuchen, weist somit durchaus Originalität auf.
Innovationsgrad: In der Arbeit „Geschichte einfach erklärt auf Youtube“ werden Gestaltung, Einsatz und Nutzung von bestimmten Erklärvideos getestet und analysiert. Prinzipiell ist dies nichts Neues, jedoch nimmt sich die Autorin einem Genre der Lernvideos an, welches noch nicht häufig behandelt wurde – animierte YouTube-Videos mit der Intention Wissen auf jugendliche Art und Weise zu vermitteln. Wie und vor allem wann diese Videos im Unterricht am besten eingesetzt werden, soll im Speziellen beantwortet werden.
Selbstständigkeit: Besonders der empirische Teil – gestützt durch methodologisch fundiertes Vorgehen – zeugt von autonom geplanter und durchgeführter Arbeit. Die Testung der Effizienz von „Simple History“-Videos im Unterricht durch teilnehmende Beobachtung plus Fragebögen lässt die Ergebnisse eine gewisse Aussagekraft erhalten – selbst, wenn der Stichprobenumfang nicht sonderlich groß (3 separate Stunden mit je einer Klasse) gewählt wurde.
Gliederung und Struktur: Kapitel für Kapitel führt die Diplomarbeit von Simone Ofner auf die Beantwortung der Problemstellung hin. Kapitel 2 mit den Erläuterungen zu neuen Medien allgemein im Unterricht und Kapitel 3, das speziell auf Lernvideos im Geschichtsunterricht eingeht, ermöglichen dem Leser Nachvollziehbarkeit für die empirische Untersuchung in Kapitel 4. Danach werden die Ergebnisse ausführlich dargestellt.
Kommunikationsgrad: Es wird im Fließtext meistens wissenschaftliche Sprache verwendet. Aufgefallen ist, dass die Fußzeilen hin und wieder Vollzitate aufweisen, was bei den Masterarbeiten der FH Joanneum nicht üblich ist.
Umfang: Mit insgesamt 124 Seiten (inkl. Formalia und Anhang) ist die Arbeit durchschnittlich lang. Für eine Abschlussarbeit zur Magistra ist sie nicht auffällig kurz, aber auch nicht besonders lang. Dazuzusagen ist jedoch, dass alle Seiten fast ausschließlich mit Text gefüllt sind – im Gegensatz zu Abschlussarbeiten von Designern, die oft auch schon im Fließtext bildreicher gestaltet sind als die hier herangezogene Arbeit aus dem Bereich der Philosophie. Selten sind Abbildungen, gelegentlich Tabellen und Grafiken zur Veranschaulichung von Auswertungen im Fließtext eingebaut.
Orthografie, Sorgfalt und Genauigkeit: Laut Duden sind sowohl „Youtube“ als auch „YouTube“ korrekte Schreibweisen der Videoplattform, wodurch hier kein Rechtschreibfehler seitens der Autorin gegeben ist. Die wissenschaftlich fundierte Herangehensweise nicht nur an die Videoanalysen, sondern ebenso an die empirische Untersuchung zeichnet die Arbeit mit Sorgfältigkeit bei der Recherche und Genauigkeit bei der Umsetzung des Wissens aus.
Literatur: Hauptsächlich führt die Verfasserin der Arbeit „Geschichte einfach erklärt auf Youtube“ Monografien wissenschaftlicher Verlage und Artikel aus Sammelbänden, seriösen Zeitschriften und Zeitungen in ihrem Literaturverzeichnis an. Von 1994 bis 2017 sind Erscheinungen dabei. Internetquellen sind nur zwei gelistet. Eigenartig ist, dass – obwohl die Arbeit von YouTube-Videos handelt, kein einziges Video im Quellenverzeichnis notiert wurde.