Die zweite Lecture, die ich mir angesehen habe, haben Anastasia & Martin Lesjak abgehalten. Die beiden sind Gründungspartner von 13&9 Design und Martin ist zusätzlich noch einer der Gründer vom INNOCAD Architekturbüro.
Im Talk sprechen sie anfangs über das Golden Nugget, ihr extravagantes und selbst gestaltetes Bürogebäude in der Grazbachgasse. In diesem Golden Nugget sitzen nämlich die beiden Unternehmen und sie bezeichnen es selbst als ein Transdisciplinary Lab. Die verschiedenen Disziplinen, die darin bedient werden sind Architektur, Interior Design, Produkt Design, Sound Design & Research.
Martin und Anastasia selbst sind kaum Freunde vom klassischen Disziplinen-/Schubladendenken, da sie für die Unternehmen und wie sie miteinander agieren einen ganz besonderen Ansatz gewählt haben. Sie sprechen nämlich über einen Disziplin-übergreifenden „holistic approach“, durch den sie mit jedem Projekt neue Ansätze und somit echte Innovation schaffen.
Im Solar Innovation Center, einem beeindruckenden Bauwerk in Dubai haben sie ihre Drei „Kernbereiche“ Space, Light und Sound vereint. Durch Spiegel lenken sie das natürliche Sonnenlicht genau ins Zentrums des Gebäudes, mit Spezialfolien (dichroic foil) erzeugen sie verschiedene Lichtstimmungen und -effekte und ein eigens erstelltes Sounddesign unterstützt die Gestaltung des Lichts anhand einer übersetzbaren Skala von Licht in Klang. Das Solar Innovation Center ist also ein Musterbeispiel für die Unternehmen, da sie dem holistischen Ansatz mustergültig gerecht werden.
Weitere Projekte, die gezeigt werden befinden sich unter anderem im Landzeughaus, wo die beiden es geschafft haben, einen weiteren sehr spannenden Ansatz zu finden. Sie haben, inspiriert von den bekannten Murnockerln, welche das geologische Fundament der gesamten Grazer Region sind, Interiordesignlösungen gestaltet.
Auch über das Golden Nugget erzählen sie mehr und dass der goldene Schnitt sowohl bei der Außenarchitektur des Gebäudes als auch bei dem übersetzten Pendant aus dem Bereich der Mode eine große Rolle gespielt hat.
Um den Umfang des Blogbeitrags nicht zu sprengen, schlage ich vor sich den Rest der Lecture selbst anzusehen, da es sich lohnt.
Abschließend möchte ich ein Kompliment aussprechen, da dieser holistische Ansatz ein Ansatz ist, der mir sehr gefällt und von dem ich sehr stark überzeugt bin, dass sich die gesamte Kreativbranche in eine solche Richtung entwickeln wird. Momentan gibt es viele kleine Spezialisten, die wie ich finde, gemeinsam disziplinenübergreifend unter guter Führung viel mehr bewirken könnten, als sie es gerade tun. Netzwerke sind stark, aber alles aus einer Hand hat oft die bessere Qualität.