In Europa musste man mit den hier verfügbaren Materialien auskommen. So bestand Papier bis Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem aus den Fasern von Leinen und Hanf. Da die wertvollen Rohstoffe zunächst zu Kleidung verarbeitet wurden, entwickelte sich eine erste Recyclingkultur.
Der weltweite Papierverbrauch betrug im Jahr 1974, 8,7 Millionen Tonnen. Wenn man damit das Jahr 2018 vergleicht, liegt der Verbrauchswert allein in Deutschland bei über unglaublichen 20 Millionen Tonnen. Die heutigen Maschinen sind bis zu 300 Meter lang und erzeugen bis zu 1.500 Tonnen pro Tag. 1850 betrug die Papierproduktion weltweit nur etwa 100.000 Tonnen pro Jahr, heute sind es 325 Millionen Tonnen jährlich! Diese Vergleiche zeigen deutlich, dass die weltweite Papierproduktion noch steigen wird.
Zwar wird in den meisten Teilen Europas das Altpapier recycelt, jedoch kann das recycelte Papier nicht unseren Bedarf decken. Ein weiteres Problem des Recyclingpapier ist, dass die Papierfasern während dem Prozess immer kürzer werden. Das heißt, dass bei hochwertigen Papieren ca. 80 bis 85 Prozent Zellstoff zugegeben werden muss. Holz ergibt auf mechanischem Weg zerfasert den sogenannten Holzstoff und auf dem chemischem Weg wird Holz zu Zellstoff. Allein für eine Tonne Zellstoff benötigt man bis zu 2,5 Tonnen Holz.
Gibt es Auswege aus dem Überfluss? Eines ist klar, es ist ökologisch notwendig unseren Papierverbrauch zu senken. Doch technische Alternativen gibt es schon länger. Jüngere Entwicklungen wie das E-Book wirken dem schon entgegen, dennoch wird zu viel Papier verbraucht. Papier ist zu einem Wegwerfprodukt unserer Gesellschaft und ein Problem für unsere Umwelt geworden.