Bei diesem Thema handelt es sich vor allem um Personen unserer Gesellschaft, die beim Designen eines digitalen Produktes oft vernachlässigt werden: Menschen mit Beeinträchtigungen. Diese können motorisch, visuell, verbal, akustisch oder kognitiv sein, wie z.B bei sehbeeinträchtigten Menschen, die Probleme beim Interagieren mit digitalen Medien aufweisen können. Aber auch Menschen mit temporären oder situationsbedingten Einschränkungen sind auf die digitale Barrierefreiheit angewiesen. Barrieren unterschiedlichster Arten lassen sich vermeiden, indem beispielsweise gut lesbare Schriftgrößen und Farbkonstraste für ältere Menschen, Untertitel bei Filmmaterial für Hörgeschädigte oder Screenreader für Sehbeeinträchtigte eingesetzt werden.
Zu einem weiteren Anwendungsbereich gehört in diesem Zusammenhang die Indoor Navigation für Sehbeeinträchtigte. Normalerweise werden beim Suchen einer Adresse Apps wie Google Maps oder Karten von Apple verwendet. Ist das Ziel erreicht, zeigt das Navigationssystem im Gebäude oft nur eine weiße Fläche, denn diese sind nicht vermessen. Doch wie findet die Orientierung innerhalb des Gebäudes statt? Dies ist eine grundlegende Frage für alle Besucher eines Amtes, Einkaufszentrums, Bahnhofs oder Flughafens. Insbesondere für Menschen mit einer Sehbehinderung ist eine angepasste Indoor-Navigation von großem Vorteil. Denn laute Hintergrundgeräusche durch Menschen und Musik erschweren die ohnehin problematische Orientierung durch fehlende Barrierefreiheit. Mithilfe von Technologien wie BlindSquare werden die Fußwege durch akustische und haptische Signale vom Smartphone aus angezeigt: basiert ist das Ganze auf Apple iBeacons (batteriebetriebene Bluetooth-Sender), die vor Ort Informationen an die Nutzer der BlindSquare senden. Somit funktioniert die Navigation nur in den Räumlichkeiten, wo auch die iBeacons installiert sind. MazeMap ist eine weitere Anwendung, die die Navigation in Innenräumen ermöglicht – jedoch ist sie, wie auch weitere Navigations-Apps, nicht auf sehbehinderte Menschen ausgelegt. Dabei ist barrierefreie Indoor Navigation nicht nur für visuell Beeinträchtigte von Vorteil, sondern für alle Menschen eine Erleichterung, um in einem unbekannten Umfeld sich orientieren zu können.
Welche Herausforderungen bringt das Gestalten, Installieren und Anwenden dieser Apps?
Was sind die Vor- und Nachteile solcher Anwendungen? Gibt es weitere Möglichkeiten zur Navigation in Innenräumen?
Welche Lücken sind daraus zu filtern und zu optimieren?
Diese und weitere Fragestellungen ergeben sich daraus, die relevant für die weitere Recherchearbeit sein werden.
Quellen:
Seeschröder, M. (2019). Der UX und Usablity Podcast. „Digitale Barrierefreiheit“ mit Anna-Marie Nebe. https://open.spotify.com/episode/6RGUUCEyjp3HNxQxaVGikn?si=U9eARuMZTfOyY7mYd5Axug (zuletzt besucht: 08.10.19).
Hellmeyer, N.: „Digitale Barrierefreiheit: Was ist das?“ in Berlin Moderne Verwaltung, online unter https://www.berlin.de/sen/inneres/moderne-verwaltung/digitale-barrierefreiheit/definition/ (zuletzt besucht: 06.10.19).
Web Accessibility with Nic Steenhout (Software Engineering Daily, 2016).
Barrierefreies Webdesign: Diese 5 Grafiken zeigen dir, wie es richtig gemacht wird (t3n digital pioneers, 2016).
BlindSquare: “What is BlindSquare?”, online unter https://www.blindsquare.com/about/ (zuletzt besucht 28.10.19).