#02 Work Work Balance—Saskia Schmidt

Saskia Schmidt spricht über ihre Anfänge als Designerin. Über den Beginn ihrer Ausbildung in Remscheid, Deutschland und wie diese aufgebaut war. An drei Tagen der Woche arbeitete sie in einer Agentur und an den anderen beiden besuchte sie die Berufsschule, welche ihr das technischen Wissen vermittelte. Ihren ersten Arbeitsplatz beschreibt Saskia als sehr „klassische“ Agentur. Sie hatte wenig kreative Freiheit und musste viel nach vorgeben CI arbeiten. Aufgrund dieser Erfahrung beschloss sie das Studium Informationsdesign, 2011, in Graz zu absolvieren. In dieser Zeit lernte sie, dass man Kreativität nicht erlernen kann, sondern versuchen muss jedes Projekt zu seinem eigenen zu machen. Saskia begann sich sehr für die Bereiche Branding und Markenbildung zu interessieren, fand aber auch heraus, dass der Programmierbereich ihr gar nicht liegt. Genau wegen diesem wechselte sie zu IND12, da sie die Prüfungen nicht bestanden hatte. Dadurch bekam sie jedoch auch die Möglichkeit ein Praktikum bei En-Garde im Bereich Branding zu absolvieren.

Sie bezeichnet diese Zeit als sehr wertvolle, denn sie konnte unglaublich viele neue Erfahrungen sammeln. Ihr zweites Praktikum absolvierte sie in Berlin bei Studio Grau, einer Branding Agentur bzw. Wednesday Paper Work, einer Buchbinderei welche Veredelungen und Packaging Design herstellt. Gerade bei ihrem zweiten Praktikum hat sie sich gegen die prestigeträchtigen Agenturen entschieden und jene gewählt die ihr am sympathischsten war—ein Tipp den sie jedem auf den Weg mitgeben möchte. Nach ihrem Abschluss begann sie bei zwei Agenturen zu arbeiten, bereits hier spielte sie relativ schnell mit dem Gedanken sich selbständig zu machen.

<<Du kannst nicht auf alles scheißen & dich dann wundern wenns stinkt.>> Zwupp Graz

Dieser Satz spielt bis heute eine zentrale Rolle in Saskias Leben. Sie ist der Meinung, wenn einen etwas stört, sollte man dies auch ändern. So wagte sie den Schritt in die (beinahe) Selbständigkeit und kündigte ihre beiden Anstellungen. Das erste Projekt welches Sie „quasi“ selbständig umsetzen durfte war für En-Garde. Nach Projektabschluss übernahm sie für ein paar Monate, als Karenzvertretung, die Agenturleitung für Studio Grau. Nach diesen Erfahrungen wagte sie endgültig den Schritt in die Selbständigkeit. Für sie sind die Kontakte bzw. das Netzwerk welches sie zuvor bereits aufgebaut hat, Gold wert. Seither hat sie zahlreiche namenhafte Kunden betreut.

Ich finde, dass Saskias Geschichte ein schönes Beispiel dafür ist, dass auch Scheitern zum Leben dazugehört und nicht unbedingt immer etwas Schlechtes bedeutet. Dadurch dass sie das Jahr wiederholte, konnte sie bei namenhaften Agenturen Berufserfahrung sammeln. Diese Erfahrungen bilden das Grundgerüst für viele weiteren Schritte im Laufe einer (erfolgreichen) Ausbildung. Ich sehe es als großen Vorteil an, zuerst verschiedene Agenturen kennen zu lernen, Arbeitserfahrung und Kontakte zu sammeln und dann den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.