Inklusive Typografie

Während ich mich in den letzten Wochen immer wieder damit beschäftigt habe, worüber ich meine Masterarbeit verfassen möchte und worüber ich recherchieren möchte, bin ich immer wieder auf die große Sparte des Inklusiven Designs gestoßen. Da es mir sehr wichtig ist, meine Arbeit für so viele Menschen wie möglich zugänglich zu machen, habe ich mich damit auseinander gesetzt, welche Faktoren zu beachten sind, um Barrierefreiheit von der Theorie in die Praxis umsetzen zu können. Da Inklusion im Design durch sehr viele Aspekte bestimmt ist, wie beispielsweise Typografie, Farbauswahl, Kontraste und Oberflächen, wollte ich mich Schritt für Schritt in das Thema einlesen. 

Als Erstes möchte ich mich auf die Typografie fokussieren. Dabei geht es vor allem um die Leserlichkeit, die durch Mikrotypografie beeinflusst wird. Das Wahrnehmen, Erkennen und Unterscheiden einzelner Buchstaben und Wörter wird hierbei zum Thema gemacht.

Wenn es also darum geht, Schriftarten auszuwählen, die auch für Menschen mit Seheinschränkung geeignet sind, gibt es einige Faktoren zu beachten:

Unterscheidbarkeit
Um Buchstaben und Wörter schnell und einfach erfassen zu können, ist es wichtig, dass die einzelnen Zeichen gut zu unterscheiden sind. Denn Zeichenformen wie 1, l und I können bei serifenlosen, geometrischen Schriften (beispielsweise Futura) eher verwechselt werden. 


Offenheit
Die Unterscheidbarkeit einzelner Buchstaben kann durch die Offenheit der Zeichen erhöht werden. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn schlechte Lichtverhältnisse gegeben sind oder die Druckqualität der Typografie sehr schlecht ist. Zusätzlich verschlechtern eine unscharfe Sicht oder eine Überbelichtung der Zeichen die Lesbarkeit.


Strichstärkenkontrast
Zeichen/Schriftarten mit hohen Kontrasten, wie beispielsweise klassizistische Schriften, können unter denselben Gegebenheiten, wie oben bereits beschrieben, schlechter gelesen werden. Schwacher Hintergrundkontrast sowie eine geringe Bildschirmauflösung oder eine zu kleine Schriftgröße führen ebenfalls dazu, dass feine Linien nicht mehr sichtbar sind und somit nicht mehr wahrgenommen werden können.
Schriftarten mit geringeren Strichstärkenkontrasten sind deshalb für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen besser geeignet, da eine höhere Lesbarkeit gegeben ist.


Weitere Faktoren
Nachdem eine Schriftart ausgewählt wurde, gibt es in der Typografie noch weitere Faktoren zu beachten, die ausschlaggebend für die Leserlichkeit sind. Dazu zählen beispielsweise die Schriftgröße, die Schriftweite, der Zeichenabstand oder die Strichstärke. Mit diesen Aspekten möchte ich mich als Nächstes beschäftigen.

Quelle: https://www.leserlich.info