Neue Richtung und verspätete Themenvorstellung

Endlich schaffe ich es, einen Blogbeitrag zu schreiben. Ich habe mit Ende des 1. Semester beschlossen die Signaletik/Leitsysteme hinter mir zu lassen und mein Thema zu wechseln, es war mir zu trocken und zu theoretisch.

Mein neuer Weg – Frauen & Design. Dazu „inspiriert“ hat mich die Feststellung „Wo sind die Frauen an unserem Institut?“. Mit Ende des letzten Semesters habe ich festgestellt, dass wir eine Frau hatten, die eine Lehrveranstaltung geleitet hat. Daraus haben sich Fragen aufgetan: Wie sieht es in der österreichischen, aber auch internationalen Design Szene mit den Frauen aus? Welche Positionen haben sie? Ist die Designindustrie männerdominiert? Wie sieht es mit den Designausbildungen aus, sind dort Männer oder vorwiegend Frauen vertreten?
Um noch einmal zu unserem Institut zurückzukommen. Ich weiß, dass Frauen vertreten sind, und Lehrveranstaltungen halten – so haben wir dieses Semester eine Frau in Leadership, was ich top finde.

Bei der Veranstaltung „Young ExpertsCluster“ am 28.05. via Zoom wurde kurz das Thema Frauen in der österreichischen Designszene angeschnitten und die Diplomarbeit von Jana Frantal „Escalate – Female Austrian Graphic Design“ erwähnt. Jana Frantal hat eine Onlineplattform bzw. Datenbank erstellt, um auf der einen Seite die Sichtbarkeit der österreichischen Gestalterinnen zu erlangen und auf der anderen Seite diese Designerinnen auch auffinden zu können. Momentan ist die Seite leider inaktiv.

Jana Frantal geht in dem theoretischen Teil ihrer Diplomarbeit auf viele interessante Punkte ein. Einer davon ist die Zahl der Frauenanteile in der Selbstständigkeit, in Juris, Führungspositionen und bei Konferenzen.
Zusammengefasst ist der Anteil an Grafikdesign Studentinnen höher als von Studenten. Die Zahl der weiblichen Abgänger in die Selbstständigkeit jedoch wesentlich kleiner als die der Männer. Die Frauenquote bei Juri-Mitgliedern, Führungspositionen und Speakerinnen bei Design-Konferenzen verlaufen durchschnittlich auf 10 % bis höchstens 45 %. All diese Zahlen sind teilweise von 2015 und 2017.

Außerdem führt Jana Frantal einen Erklärungsversuch für Ursachen des Ungleichgewichts an. Gesellschaftliche Probleme, wie Rollenbilder, Sexismus, Vorurteile und Kindererziehung aber auch persönlicher Erfahrungen in der Berufswelt und biologische Gegebenheiten wie eine Schwangerschaft. Hinzu kommt, dass Design ein subjektives Arbeitsgebiet ist, indem es schwierig sein kann, objektiv zu bewerten. Dieser Faktor kann dazu beitragen, dass die Leitung von Frauen bewusst oder unbewusst geringer geschätzt wird.

„I know female designers who use email addresses with male names and bring male colleagues to business meetings as they’ve found that the response is completely different when approaching a company as a man instead of a woman. Some women team up with a male partner, but many female-male duos are struggling with the female designer being perceived as assistant to her partner, and their collaborative work being attributed to the male designer solely.”

Quelle:

https://fedora.phaidra.bibliothek.uni-ak.ac.at/fedora/get/o:8093/bdef:Content/get
https://www.fastcompany.com/3056165/does-the-design-industry-need-a-women-only-platform-to-promote-equality