Ist Minimalismus das Richtige für mein Design?

Um jemanden zu informieren gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, auch hinsichtlich der Informationsdichte. Hierbei lassen sich zwei Extreme erkennen: der Minimalismus und dessen Gegenteil – der Maximalismus. Maximalismus folgt dem Motto: mehr ist mehr. Das Design ist geprägt von vielen Details, es sieht voll aus und besitzt eine Menge Flair. Ein Beispiel hierfür ist Barock. Minimalismus als Gegensatz dazu ist auf das Essenziellste reduziert, er ist einfach, aber dennoch elegant. 

Bevor man diesem Trend jedoch nachgeht, sollte man die User Group genau analysieren und sehen, ob dieser Designstil überhaupt passend ist. Dabei sollte man auch die Vor- und Nachteile von Minimalismus abwiegen. 

Einige Vorteile sind:

1. Keine Unordnung
Zu viele Elemente sind nicht gut, denn es kann schnell überladen aussehen und überfordert den User. Auch wenn die einzelnen Elemente an sich gut und schön sind, in einer Komposition zusammen mit vielem anderen jedoch lenkt es schnell vom Wesentlichen und großen Ganzen ab. Hier kommt der Vorteil vom Minimalismus zum Vorschein: entfernt man das Unnötige aus dem Design, so bleibt die Essenz der Aussage übrig und ein klares Bild entsteht. Aus diesem Grund ist dieser Stil auch heutzutage so beliebt, da in unserer Welt ein Reizüberfluss zu finden ist.  

2. Der Fokus liegt auf dem Wichtigen
Durch die Reduktion steht der Inhalt und somit das Wichtigste im Vordergrund. Es wird durch die geschickte Komposition gestärkt und tritt viel deutlicher hervor. Beim Maximalismus besteht die Gefahr, dass die Elemente schnell in den Hintergrund geraten, wenn man nicht aufpasst. 

3. Fördert Kreativität
Durch die Einschränkungen werden Designer herausgefordert, kreativer mit den einzelnen wenigen Elementen und der Gesamtkomposition umzugehen und zu spielen und so ein interessantes Ergebnis zu erzielen. Hat man alle Möglichkeiten zur Verfügung, so kann die Arbeit schnell langweilig werden. 

Nachteile sind:

1. Nicht durchdacht
Ist ein Design nicht gut durchdacht und wird nicht gut angewendet, oder zu sehr reduziert, sieht es schnell unfertig oder sogar billig aus. Hier spielt nicht nur das Design an sich eine Rolle, der Inhalt muss ebenso gut sein. Fehler fallen schneller auf, deswegen muss alles perfekt sein.

2. Ungeeignet für den Zweck
Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass der Designstil nicht für den Zweck geeignet ist. Bei Websites zum Beispiel muss man darauf achten, dass das Design skalierbar ist hinsichtlich der Menge und Art des Inhalts. Dies sollte man also bereits vorher bedenken, denn gerade hier kommt immer mehr Content zusammen und die Website wird erweitert. Hält man sich an den Minimalismus ist die Anzahl des Contents limitiert. Dies ist nicht für jede Art von Website geeignet. 

Auch wenn die Vorteile überwiegen, so muss für jeden Fall einzeln entschieden werden, ob Minimalismus das richtige Anwendungsprinzip für das Design ist. Im richtigen Moment angewendet, kann es dem Design viel Gutes tun und helfen, die Message effektiv rüberzubringen.     

Quellen:
https://gravitatecreative.com/benefits-of-minimalist-design/ (06.12.2019)
https://www.myoptimind.com/the-advantages-and-disadvantages-of-minimalistic-web-design/ (06.12.2019)
https://visualhierarchy.co/blog/the-pros-and-cons-of-minimalist-design/ (06.12.2019)
https://medium.com/@Imaginovation/the-pros-and-cons-of-minimalist-web-design-ad33d8ef933b (06.12.2019)