Review einer nicht FH-Masterarbeit

Masterarbeit: “Darstellung von 3D Objekten im Artworkstil unter Einbezug des Artist für den Einsatz in Computeranimationsfilmen

Autor: Mathias Isele

Ort: FH Hagenberg

Jahr: Dezember 2012

Gestaltungshöhe

Mathias Isele hat bei der Gestaltung des Theoretischen Teiles seiner Masterarbeit das Standard Format/Layout für Wissenschaftliche Publikationen verwendet. Es ist daher funktional, aber nicht in irgendeiner Weise ansprechend gelayoutet oder designend.

Der Theoretische Teil erarbeitet/dokumentiert jedoch nur die Auseinandersetzung mit der Fragestellung, die zur Erstellung eines Gestaltungstools, gebraucht wird. Die Entwicklung eines Tools ist natürlich sehr technisch, dennoch lassen sich die Ergebnisse, die das Tool hervorbringt durchaus sehen.

Innovationsgrad

Das Thema „Darstellung von 3D Objekten im Artworkstil unter Einbezug des Artist für den Einsatz in Computeranimationsfilmen“ ist relativ nah zu meinem Masterthema „Malerische Aspekte im digitalen dreidimensionalen Raum“ und ist soweit auch die Einzige Masterarbeit/Literatur, die ich dazu finden konnte.

Der Autor hat nicht nur ein Tool entwickelt, mit dem man Dreidimensionale Malereien anfertigen kann, die Ergebnisse sind meines Wissens auch einzigartig. Zumindest habe ich noch keine 3D Animation gesehen, die so malerisch gerendert ist, und die Arbeit ist aus dem Jahr 2012.

Selbstständigkeit

Der Autor musste auf sehr diverse, teilweise Fundamentale Literatur zurückgreifen um seine Zielsetzung/Fragestellung zu bearbeiten. Der Weg von Projektinitiierung, über Recherche und Umsetzung ist sehr gut dokumentiert und nachvollziehbar – folgt auch keinem Vorgefertigtem Schema, sondern ergibt sich aus der individuellen Zielsetzung.

Gliederung und Struktur

Die Masterarbeit ist in drei Teile gegliedert: „Grundlagen“, „Entwurf“ und „Anwendung“, welche in insgesamt 8 Kapitel unterteilt sind, diese sind wiederum unterteilt. Grundsätzlich ist die Größe der Teile und Kapitel gleichmäßig und auch die Unterteilungen sind meiner Meinung nach sinnvoll angelegt. Auch Bildmaterial ergänzt den Inhalt sinnvoll, ist gut beschriftet, erklärt und zitiert.

Kommunikationsgrad

Die Arbeit ist durchgehend stringent verfasst und folgt einer klaren Zielsetzung. In der Technischen Auseinandersetzung sind Mathematische Formeln und Logiken teilweise als Leihe nicht nachvollziehbar, was aber in der Natur der Sache liegt.  

Umfang der Arbeit

Die Arbeit umfasst über 140 Textseiten, mit Inhalts/Literaturverzeichnis, Glossar und allem Anderen kommt die Pdf auf über 220 Seiten. Der Autor bewegt sich von der rein stilistischen Auseinandersetzung zur technischen Recherche bis hin zur Umsetzung. Zusätzlich gibt es noch ein voll funktionsfähiges (vom Autor programmiertes) Tool, welches in Maya (3D software) integriert werden kann und Artworks/Videos die die Funktion des Tools zeigen. Meiner Meinung nach sprengt diese Arbeit den Rahmen um einiges und setzt, obwohl der minimalistischen äußerlichen Ansprüche, sehr hohe Standards.

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Themenbezogen fallen einige Fachtermini, die durch Erklärungen und Bildmaterial gut illustriert werden. Zitate waren meinem Blick nach immer gut nachzuvollziehen und die Sprache im Allgemein angemessen gewählt. In der Technischen Auseinandersetzung fielen einige Formeln und mathematische Theorien, die nur zum Teil für mich nachvollziehbar waren, ich bin jedoch auch kein Mathematiker/Programmierer.

Literatur

Die Verwendete Literatur ist sehr umfangreich und reicht von Primär- (Mathematik) bis Sekundärliteratur. Im Quellenverzeichnis sind fast 200 (!!!!!!) Quellen datiert, ca. 100 davon sind offline Quellen. Die Aktualität scheint mir auf den ersten Blick (für 2012) definitiv gegeben.

Hier der Link zum Video des praktischen Teils der Masterarbeit:

https://vimeo.com/channels/matthiasisele