Ich sehe was, das du nicht siehst

Ich habe mich in den letzten Wochen mit einigen Künstlern, die auch Synästhetiker sind, und Überlegungen zu möglichen Methoden für mein Projekt beschäftigt – hier eine kurze Zusammenfassung:

SZEEMANN

Harald Szeemann schreibt in „Der Hang zum Gesamtkunstwerk“ über Ausstellungen, die durch einzelne Werke zu einer Art Gesamtkunstwerk avancieren. 

Damit fokussieren sie die „Eingebung der Intuition und Früchte der persönlichen Geschichte“. Das Ziel sei es dabei, „das Ganze geben, den Zusammenhang mit dem Universum aufzudecken oder ein. Geballtes Universum zu realisieren“.

Mir fiel es recht schwer, eine Verbindung zwischen meinem Thema und Szeemanns Gesamtkunstwerk herzustellen, letztendlich möchte ich aber doch auch auf meine Art „mein Universum“ zeigen. Meine Sichtweise, meine Eindrücke mit der Synästhesie oder wie eben schon geschrieben, die „Früchte meiner persönlichen Geschichte“.

HOW TO

Ich bin gerade an einem Punkt in meiner Arbeit, in der ich für mich noch entscheiden möchte, welchen Outcome meine Arbeit haben soll. Soll sie informieren? Unterhalten? Oder beides? 

Wenn ich das jetzt in dem Moment schnell beantworten müsste, dann würde ich sie vielleicht als eine Art „Kennenlernen“ von mir beschreiben. Dabei muss sie informieren, um das Thema verständlich zu machen, aber sie soll dabei nicht den typischen Informationscharakter aufweisen. Mir schwebt etwas vor, dass eher Staunen, Nachdenken und Faszination hervorruft.

Es soll also kein typisches Erklärvideo werden und genau da bin ich schon dabei, über mögliche Methoden nachzudenken. 

METHODEN  

Video? Ja. Wie wäre es mit einer 2D-Animation? Einfach weil es mich interessiert und ich das Gefühl habe, mich damit gut ausdrücken zu können. Was wäre mit einem Video das Realfilm und 2D-Animation verbindet? Und warum denke ich jetzt schon über meine Methode nach, wenn mir noch die zündende Idee für mein „Produkt“ fehlt?

IDEE/UMSETZUNG

Ich habe letztens gelesen, Synästhesie sei „unter dem medialen Aspekt der digitalen Möglichkeiten ein starkes Stilmittel“. 

Da kommen die Fragen auf: Wie kann ich meine Eindrücke in dieser digitalen Welt teilen? Welche Kanäle machen Sinn und wie kann ich dabei Synästhesie und Design/Kreation verbinden? Immerhin sind ist das meine subjektive Wahrnehmung. 

(Viele andere Künstler, die dies schon geschafft haben, haben mit Musik- und Farbwahrnehmung gearbeitet, was für mich nicht in Frage kommt.)

Ich bin nun am überlegen, wie ich genau diese (meine) Perspektive „verpacken“ kann. Erlebbar machen kann. Interessant machen kann. 

Ich sehe Buchstaben und Zahlen in Farben, diese haben wiederum Charaktereigenschaften – wie wäre es mit einem Portrait dieser? Einen Film über die Bewohner von „Synästesia“? Einen Instagram-Kanal darüber oder direkt eine Ausstellung?