Ich habe mich für das Paper: „Vrengt: A Shared Body-Machine Instrument for Music-Dance Performance“ von Ça ̆grı Erdem, Katja Henriksen Schia und Alexander Refsum Jensenius entschieden, da mir die Thematik Interaktionen zwischen Tänzer und Musiker interessieren.
Vrengt entstand aus der Idee, eine echte Partnerschaft zwischen einem Musiker und einem Tänzer zu ermöglichen und ein Instrument zu entwickeln, das eine aktive Zusammenarbeit ermöglicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Grenzen zwischen Stillstand vs. Bewegung und Stille vs. Sound. Bei der letzten Aufführung wurden zwei Myoarmbänder zur Erfassung der Muskelaktivität von Arm und Bein des Tänzers zusammen mit einem drahtlosen Kopfbügelmikrofon verwendet, das die Atemgeräusche einfangen.
Für einen Musiker steht der Sound im Zentrum der Aufmerksamkeit, und die Bewegungen, die zur Erzeugung des Sound erforderlich sind. Für einen Tänzer hingegen stehen die Bewegungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und jede soundspezifische Leistung, die man erzeugt ist zweitrangig. Diesen Ansatz zu untersuchen finde ich persönlich sehr interessant.
Das Hardware-System von Vrengt umfassen:
- zwei Myo-Armbänder, eines am linken Unterarm und eines am rechten Wadenmuskel des Tänzers
- ein drahtloses Headset
- Mikrofon
- ein MIDI-Controller
- zwei Laptops mit Max/MSP-Patches
Ich finde die Thematik, den Körper als Schnittstelle zu nutzen und diese für die Erzeugung von Musik anzuwenden, sehr interessant. Dabei ist das Zusammenspiel mit Tänzer und Musiker sehr wichtig, da sie nicht in gewohnter Weise zusammenarbeiten. Zudem kann man sich nicht auf die Aufführung vorbereiten, da die Musik und somit auch die Gesamtperformance vor Ort und zu dem jeweiligen Zeitpunkt generiert wird. Die entstehende Musik in Echtzeit und das gegenseitige Anpassen des Gegenüber stell ich mir trotzdem sehr herausfordernd vor. Ich würde mir in Zukunft mehrere solche Projekte wünschen um die Awarenes zu steigern, da die Technik soviel Möglichkeiten bietet.
Quellen: