Kreativitäts-Workout

Kreativität üben und trainieren – wie ist das möglich? Spannend habe ich bei meiner Recherche den Ansatz gefunden, dass Kreativität wie ein Muskel betrachtet werden kann, welcher Training benötigt, um stärker zu werden. Tatsächlich habe ich einige „Workout Pläne“ für Kreativität gefunden. Welche Übungen mir am besten geholfen haben, möchte ich hier festhalten. 

#1 Sich Zeit für „kreative Freizeit“ zu nehmen

Wenn es einem schwer fällt, kreative Arbeit für Kundenprojekte zu leisten und es nicht schafft, die Stunden trotz Zeitdruck nicht effektiv zu nutzen, kann es helfen, sich in der Woche ein paar Stunden freizuhalten, in denen man einfach das kreiert, worauf man gerade Lust hat. In dieser Zeit muss man nicht zwingend etwas designrelevantes gestalten, sondern kreatives Schaffen jeglicher Art kann helfen, Blockaden aufzulockern, selbst wenn man nur ein paar Seiten im eigenen Skizzenheft vollkritzelt. Musik machen, Bewegung, all das kann behilflich sein, wenn man es für ein paar Stunden in der Woche ohne jegliche Erwartungen macht. 

#2 Quantität über Qualität

Auch wenn es im Design grundsätzlich so ist, dass Qualität über Quantität geht, kann dieser Leitsatz in seiner umgekehrten Form sehr dazu beitragen, in einen kreativen Workflow zu kommen und Ideen fließen zu lassen. Wenn man an einem bestimmten Design arbeitet, kann es leicht passieren, dass man sich in Kleinigkeiten verliert und diese eine Idee perfektionieren möchte. Und wer kann schon an neue, kreative Ansätze denken, wenn man sich über Strichstärken/Schriftgrößen/etc. den Kopf zerbricht? 

Die „30 Circles Exercise“ knüpft genau hier an und besteht darin, 30 identische Kreise auf ein Blatt Papier zu zeichnen und diese mit unterschiedlichen Ideen in kurzer Zeit (man kann sich einen Wecker für ein paar Minuten stellen) zu füllen. Diese Taktik kann man anschließend auf das eigene Design übertragen. Man steckt beispielsweise noch immer bei dem einen Logo-Entwurf fest, ist aber einfach nicht zufrieden damit? Dann kann es sehr hilfreich sein, sich selbst eine Challenge zu setzen und zu versuchen, so viele Logo-Ideen wie möglich in derselben Zeitspanne wie bei den Kreisen umzusetzen. 

#3 Designe jeden Tag das gleiche Motiv

Diese Methode hat sich anfangs für mich etwas seltsam angehört. Jedoch stimmt es auch hier, dass es einen stärker macht, dieselbe Übung immer wieder zu machen, um in ihr besser zu werden.

Man sucht sich ein Motiv aus, mit welchem man sich über mehrere Tage hinweg beschäftigen möchte. Das kann ein Logo sein, eine Illustration, ein Flyer, oder auch einfach nur eine Grafik des Lieblingsessens/des Haustieres, etc. Die Schwierigkeit bei dieser Übung besteht darin, das Design jeden Tag anders aussehen zu lassen, damit es nicht langweilig wird. So muss man sich immer wieder mit neuen Herangehensweisen auseinandersetzen und findet so neue Inspiration und Ideen. Zusätzlich kann man verschiedene Medien miteinander verbinden und eine Kombination aus analog und digital schaffen. Dadurch entstehen noch mehr Möglichkeiten für verschiedene Designs des gleichen Motivs.

Quelle: https://en.99designs.at/blog/creative-thinking/creativity-exercises/