Minimalismus – was ist das?

Minimalismus ist überall. Wir erkennen es in der Inneneinrichtung, der Gestaltung von Produkten, in Grafiken, im Interface, es ist sogar zu einem eigenen Lebensstil geworden. Minimalismus ist eine Designbewegung und setzte sich schließlich als Antwort auf die Reizüberflutung im Design aus den 90er und 2000er Jahren als beliebter Stil durch.

Beim Minimalismus wird das Design auf das einfachste reduziert, wobei ausschließlich essentiell notwendige Designelemente verwendet werden. Alle nicht für den direkten Zweck benötigten Elemente werden eliminiert. Dabei stellt sich allerdings die Frage: Wie weit kann ich ein Design reduzieren, sodass es noch funktioniert und sowohl den eigentlichen Zweck, als auch die Identität nicht verliert? 

Entstehungsgeschichte

Minimalismus entstand in den 1960er Jahren, als eine Gruppe von Künstlern in New York mit einfachen geometrischen Formen und Abstraktion experimentierte. Diese Ansätze konnte man allerdings bereits einige Jahrhunderte zuvor in Islamischer Kunst wiederfinden. Diese stellten religiöse Figuren auf diese Art dar, denn die explizite Darstellung von diesen war in der Religion streng verboten.

Auch finden sich im Minimalismus Gemeinsamkeiten mit anderen Designbewegungen, wie etwa Einflüsse von Bauhaus. Diese folgte Louis H. Sullivans Leitsatz form follows function, wobei die Funktion im Vordergrund steht und die Ästhetik sich lediglich aus dieser erschließt. Ebenso Merkmale von De Stijl findet man im Minimalismus wieder. Ein Beispiel dafür sind die Werke von Piet Mondrian. Deren Charakteristik waren einfache, vertikal und horizontal ausgerichtete Visualisierungen, wobei die Verwendung auf die Primärfarben beschränkt war (inklusive weiß und schwarz).
Aber auch das Scandinavian Design, welches sich heute besonders in der Innenraumgestaltung an Beliebtheit erfreut, findet man wieder. Dieses ergibt sich aus den zugrundeliegenden Merkmalen wie Natürlichkeit, Einfachheit, Ordnung, und hellen Farben.
Starke Parallelen lassen sich ebenso zu Japans Zen Philosophie herstellen, welcher die Einfachheit zu Grunde liegt. 

Bekannte Designer und Künstler dieser Designbewegungen waren:

Dieter Rams
Ludwig Mies van der Rohe
Donald Judd
Agnes Martin
Dan Flavin

Neo Minimalismus

Neo Minimalismus ist eine Abwandlung des Minimalismus, wobei ebenso die Einfachheit von Form und Farbe im Vordergrund stehen, jedoch eine breitere Palette von Farben und Formen zur Anwendung kommen. 

Quellen: 
https://creativemarket.com/blog/minimalist-design-trend  (20.11.2019)
https://www.sitepoint.com/what-is-minimalism/ (20.11.2019)
http://guity-novin.blogspot.com/2010/03/history-of-graphic-design-minamalism.html (20.11.2019)

Bildquellen:
http://modernmag.com/dieter-rams-obsolescence-is-a-crime/ (20.11.2019)
https://www.bauhaus100.de/das-bauhaus/werke/architektur/barcelona-pavillon/ (20.11.2019)
https://thedesignedit.com/exhibitions/donald-judd/ (20.11.2019)
https://www.nybooks.com/daily/2017/12/20/agnes-martin-richard-tuttle-and-the-line-between/ (20.11.2019)
https://www.art-agenda.com/announcements/247156/dan-flavin (20.11.2019)
https://www.sitepoint.com/what-is-minimalism/ (20.11.2019)