Ein Skandal mit Folgen

Obwohl auch andere Länder, wie Italien und Deutschland, für Aufsehen und Skandale in der Weinproduktion sorgten, blieben die österreichischen Erzeugnisse die international verpönten Schreckgespenster am Markt. So warten etwa die USA, Frankreich, Großbritannien, Polen oder Kanada vor den Produkten und nahmen den österreichischen Wein – egal ob gepanscht oder nicht – aus allen Regalen.
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Der Vertrauensverlust seitens der Abnehmer führte zu einem enorm starken Rückgang des Absatzmarktes für den österreichischen Weinexport. Der entstandene Imageschaden benachteiligte vor allem viele kleine, unbeteiligte Winzer und Winzerinnen. Einige mussten schließlich ganz aufgeben.

Um das Niveau der frühen 1980er-Jahre wieder zu erreichen, führte die Bundesregierung unter Bundeskanzler Fred Sinowatz eine Verschärfung des Weingesetzes ein, um den Schaden so gut wie nur möglich in Grenzen zu halten. Durch den Skandal unterliegt Österreich seither einem der strengsten Weingesetze der Welt und muss sich scharfen Kontrollen in Europa stellen. Österreichische Qualitätsweine, herkunftstypische Weine („DAC“ – Districtus Austriae Controllatus) und österreichische Prädikatsweine werden staatlich doppelt geprüft, garantieren Qualität und sind mit einer Prüfnummer am Etikett und der rot-weiß-roten Banderole versehen.

Gruner veltliner bottle caps, for Mix. Photo by Beth Nakamura

Natürlich legen auch die WinzerInnen selbst großen Wert auf das positive Image. Heutzutage gelten alle geprüften österreichischen Weine als qualitativ hochwertig, somit überlegen sich die Produzenten neue Strategien, um herauszustechen. In den letzten Jahren wurde auch die Bio-Produktion zum großen Thema. Die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) ist eine Servicegesellschaft für die österreichische Weinwirtschaft mit Sitz in Wien. Sie wurde 1986 gegründet und unterstützt und koordiniert die strategischen Bemühungen der österreichischen Weinwirtschaft um Qualität und Verkauf. Das Ziel ist es, die Marktsegmente dominierend zu besetzen und den Export weiter zu steigern.
Zusätzlich schließen sich auch dir Produzenten untereinander zusammen und werben gemeinsam für die eigene Region als Weinanbaugebiet. Etwa die STK-Weingüter in der Südsteiermark (Weingüter Tement, Wohlmuth, Frauwallner, Neumeister, H. Sabathi, E. Sabathi, Winkler-Hermaden, Maitz, Lackner-Tinnacher, Sattler, Polz, Gross) schlossen sich zusammen, um die Marke „STK“ (Steirische Terroir- und Klassikweingüter) gemeinsam nach außen zu tragen. Sie stehen für die regiontypische Weinkultur und garantieren steirische Weine in höchster Qualität. Aber auch privat treffen sich die Winzer, um die Weine gegenseitig zu verkosten und Tips zu liefern.

Quellen:
https://www.mein-oesterreich.info/essen-und-trinken/glykolweinskandal.htm
https://www.oesterreichwein.at/oewm-partner/oewm
https://stk-wein.at/