Ein Skandal mit Folgen

Obwohl auch andere Länder, wie Italien und Deutschland, für Aufsehen und Skandale in der Weinproduktion sorgten, blieben die österreichischen Erzeugnisse die international verpönten Schreckgespenster am Markt. So warten etwa die USA, Frankreich, Großbritannien, Polen oder Kanada vor den Produkten und nahmen den österreichischen Wein – egal ob gepanscht oder nicht – aus allen Regalen.
https://www.youtube.com/watch?v=I1BwsA8ps4A
Der Vertrauensverlust seitens der Abnehmer führte zu einem enorm starken Rückgang des Absatzmarktes für den österreichischen Weinexport. Der entstandene Imageschaden benachteiligte vor allem viele kleine, unbeteiligte Winzer und Winzerinnen. Einige mussten schließlich ganz aufgeben.

Um das Niveau der frühen 1980er-Jahre wieder zu erreichen, führte die Bundesregierung unter Bundeskanzler Fred Sinowatz eine Verschärfung des Weingesetzes ein, um den Schaden so gut wie nur möglich in Grenzen zu halten. Durch den Skandal unterliegt Österreich seither einem der strengsten Weingesetze der Welt und muss sich scharfen Kontrollen in Europa stellen. Österreichische Qualitätsweine, herkunftstypische Weine („DAC“ – Districtus Austriae Controllatus) und österreichische Prädikatsweine werden staatlich doppelt geprüft, garantieren Qualität und sind mit einer Prüfnummer am Etikett und der rot-weiß-roten Banderole versehen.

Gruner veltliner bottle caps, for Mix. Photo by Beth Nakamura

Natürlich legen auch die WinzerInnen selbst großen Wert auf das positive Image. Heutzutage gelten alle geprüften österreichischen Weine als qualitativ hochwertig, somit überlegen sich die Produzenten neue Strategien, um herauszustechen. In den letzten Jahren wurde auch die Bio-Produktion zum großen Thema. Die Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) ist eine Servicegesellschaft für die österreichische Weinwirtschaft mit Sitz in Wien. Sie wurde 1986 gegründet und unterstützt und koordiniert die strategischen Bemühungen der österreichischen Weinwirtschaft um Qualität und Verkauf. Das Ziel ist es, die Marktsegmente dominierend zu besetzen und den Export weiter zu steigern.
Zusätzlich schließen sich auch dir Produzenten untereinander zusammen und werben gemeinsam für die eigene Region als Weinanbaugebiet. Etwa die STK-Weingüter in der Südsteiermark (Weingüter Tement, Wohlmuth, Frauwallner, Neumeister, H. Sabathi, E. Sabathi, Winkler-Hermaden, Maitz, Lackner-Tinnacher, Sattler, Polz, Gross) schlossen sich zusammen, um die Marke „STK“ (Steirische Terroir- und Klassikweingüter) gemeinsam nach außen zu tragen. Sie stehen für die regiontypische Weinkultur und garantieren steirische Weine in höchster Qualität. Aber auch privat treffen sich die Winzer, um die Weine gegenseitig zu verkosten und Tips zu liefern.

Quellen:
https://www.mein-oesterreich.info/essen-und-trinken/glykolweinskandal.htm
https://www.oesterreichwein.at/oewm-partner/oewm
https://stk-wein.at/

Weinmarketing – Zwischen Tradition und Moderne

Packaging – (online) Auftritt – Vermarktung – Zwischen Tradition und Moderne

Zahlreiche JungwinzerInnen sind im Jahr 2019 angekommen und revolutionieren durch neue Ideen den Weingenuss. Oftmals gestalten sich Innovationen jedoch schwierig, da sie einen Traditionsbetrieb weiterführen, der einer klaren Linie folgt. Nicht nur aber das Produkt selbst, sondern auch die Vermarktung spielen eine große Rolle und fordern die ProduzentInnen dazu auf, in den Bereichen Packaging, online Auftritt etc. mit der Konkurrenz mitzuhalten. 

So werden etwa die Bildsprache und das Corporate Design zu wichtigen Faktoren, die die Konsumenten in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen. Unerfahrene Weintrinker greifen daher eher zu jener Flasche mit dem optisch ansprechendsten Etikett. Weinkenner hingegen wagen einen viel bewussteren und gezielteren Griff ins Regal.

Design Zeitspiel: Das äußere Erscheinungsbild der Flasche gleicht durch Etikett und Flaschenform allen anderen Flaschen des Weinguts Tement. Lediglich das eigens entwickelte Logo wird am Rückenetikett platziert. Dieses beschreibt den zweijährigen Prozess, den der Wein in seiner Produktion durchläuft. Zu sehen ist ein Weinfass, in welchem eine Sanduhr platziert ist. Der obere Teil der Sanduhr enthält die Zahl 2 (für den zweijährigen Ausbau des Weines) und Trauben. Im unteren Teil ein “J” (für “Jahre”) und die steilen Rebzeilen, die eine aufwendige Lese per Hand erfordern. Die Sanduhr wird von den Winzerwerkzeugen umschlossen – eine Hand und ein Winzermesser. Die 24 gebogenen Holzlatten, die den Rumpf des Fasses bilden, betonen noch einmal den Zeitraum. Gleichzeitig erinnert das Logo an eine Stoppuhr, die schließlich vom Kreislauf umschlossen wird.

Zeitspiel 2: 24 Monate in einer Flasche vereint

Dokumentation des Weins “Zeitspiel 2” – Eine Kooperation mit dem Weingut Tement.

„Wein braucht Zeit. Wieviel davon, das entscheiden die Natur, die Böden und die Erfahrung, die wir über Jahrzehnte gesammelt haben. „Zeitspiel“ ist daher mehr als eine bloße Spielerei, es ist die bedingungslose Sucht nach der idealen Trinkreife der Weine Tement.
Sie kann nach Jahrgang, Sorte, Appellation und Ausbau variieren. Diese Assemblage aus den feinsten und elegantesten Sauvignon Trauben, hatte nach der selektiven Handlese und einem schonenden Ausbau ganze 24 Monate Zeit sich zu entwickeln und alle Facetten des Jahrgangs zu zeigen. Schön, dass man Zeitgefühl nun auch trinken kann.“

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Dokumentation des Weines “Zeitspiel 2”. Die Produktion dieser besonderen Abfüllung wird durch Fotografien und grafische Visualisierungen begleitet.