Kritische Bewertung einer externen Masterarbeit

Titel: Integration von Gamification Elementen in Lern-Apps. Zur Motivationssteigerung und Einsatz in der Sekundarstufe II. 
Verfasserin: Judith Tscherny, BSc
Universität: Masterstudiengang Digitale Medientechnologien an der FH St. Pölten
Jahr: 2018


Gestaltungshöhe

Für die Arbeit wurde eine Vorlage der Universität herangezogen. Die Verfasserin hat für die Auswertung der verwendeten Methoden eigens Abbildungen zum besseren Verständnis erstellt. Zur Erhebung der Daten und Beantwortung der Problemstellung wurde zudem ein Prototyp gestaltet und entwickelt. 

Innovationsgrad

In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob durch den Einsatz von Gamification Elementen in Lern-Apps die Lern-Motivation von Schülern in der Sekundarstufe II gesteigert werden kann. Dafür wurde im Rahmen der Arbeit ein funktionaler Prototyp einer Sprach-Lern-App mit einem Set an Gamification Elementen erstellt und mittels eines Feldtests getestet. 

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass man mit Spaß an der Sache aufnahmefähig ist und besser lernt – das zeigen die unzähligen Apps im Appstore, die beispielsweise langweilige Fitnessübungen in spannende Workouts mit Konkurrenz und Community- Faktor verwandeln oder die durch den Einsatz von Gamification sogar das Bezahlen von Rechnungen spaßig erscheinen lassen. Dennoch finde ich den Innovationsgrad hoch, da sich die Autorin speziell auf die Sekundarstufe II fokussiert und für die Verifizierung/Widerlegung der Hypothesen einen hohen Aufwand betrieben hat. Zudem gibt die Verfasserin auch ein detailliertes Fazit und zeigt in Folge der Ergebnisse auch einen zukünftigen Ausblick bzw. weiterführende Fragen. 

Selbstständigkeit

Die Selbstständigkeit der Arbeit kann mit sehr hoch bewertet werden, da die unterschiedlichen herangezogenen Methoden zur Beantwortung der insgesamt drei Forschungsfragen genau überlegt worden sind und die erhobenen Daten und Ergebnisse detailliert dokumentiert und miteinander verglichen wurden. 

Gliederung und  Struktur

Die Masterarbeit ist sehr klar strukturiert und beinhaltet neben Kurzfassung, Inhaltsverzeichnis und den Verzeichnissen insgesamt 6 Kapitel, wobei diese wiederum in einige Unterkapitel geteilt wurden. 
Im ersten Kapitel geht die Autorin auf die inhaltliche Struktur und Aufteilung der Masterarbeit von vier großen Teilbereichen ein: Vorbereitung, Konzept, Umsetzung und Feldtest. 

Kommunikationsgrad

Der Inhalt der Arbeit ist einfach zu verstehen. Für ein klares und einheitliches Grundverständnis sowie für das benötigte Hintergrundwissen der Forschungsfragen, werden mittels Literatur-Recherche im zweiten Kapitel Grundbegriffe vorgestellt und beschrieben. Dieses Kapitel beinhaltet ingesamt 9 Unterkapitel. 
Aufbauend darauf wird mit Hilfe von Experteninterviews das Konzept des Prototyps für den Feldtest erstellt. Kapitel 4 zeigt eine detaillierte Dokumentation der Umsetzung des Prototyps und die dazu verwendeten Technologien. In Kapitel 5 wird der durchgeführte Feldtest vorgestellt, ausgewertet und miteinander verglichen. Zudem bezieht sich die Verfasserin auf selbsterstellte Grafiken zum leichteren Verständnis. 

Umfang der Arbeit

Die wissenschaftliche Arbeit umfasst ingesamt 123 Seiten. Sowohl der theoretische, als auch der empirische Teil sind sehr detailliert beschrieben. Zudem hängt die Autorin auch den Leitfaden für die herangezogenen Experteninterviews, sowie den Fragebogen zur Befragung der Smartphone-Nutzung an – somit ist die Arbeit vollständig und nachvollziehbar. 

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Mir sind keine groben Fehler aufgefallen. Die Verfasserin hat mit hoher Genauigkeit die Arbeit verfasst. Zitierregeln wurden einheitlich und sorgfältig angewendet.

Literatur

Es wurden ca. 60 Quellen verwendet und in alphabetischer Ordnung angeführt. Die Autorin bezieht sich dabei auf Fachliteratur, aber auch online Statistiken und Onlinequellen wurden herangezogen. Es wird sowohl deutsche als auch internationale Literatur verwendet. Die Aktualität der Quellen erscheint mir nachvollziehbar. Auch in der Bestandsanalyse von insgesamt 6 Lern-Apps wurden aktuelle Applikationen verwendet. 
Etwas auffällig fand ich die Schreibweise zu Google Suchbegriffen: die Verfasserin hat insgesamt fünf Quellen mit „Google“ angegeben.