Während ich mich wieder an die Processing-Basics herantaste, habe ich auch ein paar Projekte und Designer/Designerinnen gefunden.
Zum Beispiel “VOID” von Andreas Nicolas Fischer: Er entwickelte eine Software, mit welcher er abstrakte Bildkompositionen generierte.
Ein anderes cooles Projekt ist “Roads to Rome” von Benedikt Groß, Philipp Schmitt, Raphael Reimann und moovel lab:
Wer mehr davon sehen möchte, auf https://benedikt-gross.de/projects/roads-to-rome ist das ganze Projekt zu sehen.
Last but not least, “Abstract” von Bjørn Karmann, Julie Helles und Kristine Boesen. “Abstract” ist individuelle Mode mit generierten Mustern. Die Muster auf den Kleidungsstücken werden auf einer interaktiven Website mithilfe von Gesichtserkennung entwickelt. Eine gute Präsentation des Projekts habe ich hier gefunden: https://bjoernkarmann.dk/abstract_project
Generatives Design war eigentlich schon immer etwas, womit ich mich intensiv auseinander setzen wollte. Die Lehrveranstaltungen „Generatives Design“ während des Bachelors und des Masters waren zwar sehr hilfreich um in das Programm hinein zu schnuppern, wirklich damit auseinander gesetzt hatte ich mich aber aus verschiedenen Gründen dann leider doch nicht.
Das ganze Thema geriet für mich eigentlich in Vergessenheit, bis zu unserer Exkursion nach München. Viele der Agenturen arbeiteten mit Processing und hatten sehr beeindruckende Projekte damit umgesetzt. Da hatte ich dann doch wieder die Motivation gefunden, mich noch einmal ans Creative Coding zu wagen.
„Creative Technologist“
Während meiner Suche nach Processing Tutorials stieß ich auf Tim Rodenbröker, Designer und Processing-Lehrender in Deutschland. (Die Tutorials auf seinem Blog kann ich übrigens sehr empfehlen, wenn man sich mit einigen Processing-Basics beschäftigen möchte.) Er ist im Moment dabei eine Lernplattform für Processing und Creative Coding zu entwickeln. Er ist der Meinung, dass Designer Zukunft verstehen müssen, wie digitale Produkte „unter der Haube“ funktionieren. Diese Mischung aus Gestalter und Techniker nennt er „Creative Technologist“. Er sieht Processing als ein Werkzeug, welches ganz neue Möglichkeiten der Gestaltung eröffnet. Dabei kann vor allem der analoge Gestalter von Creative Coding profitieren, indem beispielsweise Layouts entwickelt werden können, welche auf Daten passend zum Thema basieren.
Generative Gestaltung
Sehr oft empfohlen wird einem zum Thema Processing immer dieses Buch. Die Autoren versprechen, sogar Laien (wie mir) beizubringen, “schönes” Design mit JavaScript programmieren zu können. Das werde ich also in nächster Zeit testen. 🙂
Der Saubermann: Eigentlich stapeln sich fast immer Zeitschriften, leere Kaffeetassen, Zettel oder ein riesen Kabelsalat auf seinem Schreibtisch. Normalerweise ist so ein Arbeitsumfeld auch gar kein Problem. Der Saubermann kann sehr gut in dieser Atmosphäre arbeiten. Wenn aber eine wichtige Deadline auf ihn zu kommt, muss plötzlich alles sauber und aufgeräumt sein bevor er loslegen kann.
Der Panikmacher: Am Anfang ist er noch ganz gelassen. Die Deadline liegt in weiter Ferne. Alles ist gut. Genug Zeit, um sich anderen Dingen zu widmen. Kurz vor der Deadline fällt ihm dann aber doch ein, dass da noch eine unerledigte Aufgabe wartet. Jetzt wird ihm bewusst, wie viel Zeit er verschwendet hat und bekommt Panik. Er verrennt sich so sehr in seine Panik, dass er sich selbst im Weg steht und am Ende unzufrieden mit dem Ergebnis seiner Arbeit ist.
Der Listenmacher: Bevor der Listenmacher überhaupt mit einer der vielen Aufgaben anfangen kann, muss eine To-Do-Liste erstellt werden. Ohne Liste geht gar nichts. Darauf wird detailliert aufgelistet was erledigt werden muss. Am Ende hat er eine schöne, lange Liste, die wichtigen Aufgaben darauf sind dennoch nicht erledigt.
Der Multitasker: Am liebsten arbeitet er an mehreren Aufgaben und Projekten gleichzeitig. Er fängt eine Sache an, hat dann einen Einfall zu etwas ganz anderem und widmet sich dann dieser Aufgabe. Irgendwann stapeln sich lauter angefangene Aufgaben auf seinem Schreibtisch, doch keine davon hat er beendet.
Der Internet-Junkie: Er ist immer online, wenn nicht am Laptop, dann mit dem Smartphone. Alle paar Minuten checkt er seine E-Mails, prüft, was in seinen sozialen Netzwerken los ist und schaut sich Videos an. Das macht er nebenbei, während er eigentlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist. Ohne es zu merken, vertrödelt er damit Stunden seiner Zeit.
Gestern, am Donnerstag dem 28.11., bekamen wir die Chance den European Youth Award zu besuchen. Auf dem Programm standen die Präsentationen der diesjährigen Gewinner*innen der Kategorie “Digital Solutions with Impact on Society”.
Von den zehn Präsentationen bzw. Ideen gefiel mir das Konzept von imagiLabs am besten. Auch wenn es einige Schwierigkeiten zu Beginn der Präsentation aufgrund der schlechten Internetverbindung (die Präsentation wurde via Skype gehalten) gab, überzeugte mich imagiLabs und ihr Ziel am meisten. Aber von Anfang an: imagiLabs ist ein rein von Frauen gegründetes und geführtes Unternehmen, welches eine App entwickelt hat, mit welcher sie Mädchen im Alter von 12 bis 16 motivieren wollen, programmieren zu lernen. Die App soll aber nicht nur zum lernen und üben dienen, sondern auch als eine kleine Community in welcher sich die Programmiererinnen austauschen und gegenseitig inspirieren können.
Vor allem die Philosophie der Gründerinnen gefiel mir besonders gut. Schon zu Beginn der Präsentation kritisierten sie, dass zwar Technologie die Zukunft sei, Frauen in der Tech-Branche aber nur sehr selten vertreten wären. Dies sei der Grund, weshalb ihre Anwendung ausschließlich die Zielgruppe Mädchen verfolgt. Ich bin mir zwar sicher, dass diese Einstellung und Exklusivität Frauen gegenüber bestimmt sehr oft kritisiert wird, finde sie aber sehr mutig und eigentlich ziemlich wichtig. Vor allem im IT-Bereich, welcher hauptsächlich von Männern repräsentiert wird, muss es Räume für Frauen bzw. Mädchen geben, damit sie diesen Rückstand überhaupt jemals aufholen können.
Wenn ich eine Präsentation kritisieren müsste, wäre das Path Out. Die Idee hinter dem Spiel finde ich wirklich gut und ich denke auch, dass es wichtig ist dem Thema mehr Beachtung zu schenken. Trotzdem wurde mir fast erst am Ende der Präsentation wirklich klar, worum es bei dem Spiel geht und was sie damit erreichen wollen. Vielleicht lag es auch nur an mir, vielleicht aber auch am Präsentationsstil, ich weiß es nicht.
Da ich derzeit nicht denke, dass ich bis nächstes Jahr eine überzeugende Idee bzw. ein fertiges Konzept für eine Teilnahme am EYA habe, werde ich 2020 eher nicht teilnehmen. Trotzdem war es eine sehr inspirierende Veranstaltung von der sicherlich jede*r etwas mitnehmen kann!
Prokrastination – wir alle haben uns schon einmal dabei erwischt, eine bestimmte Aufgabe immer wieder aufzuschieben. Vor allem Designer*innen kennen die Momente in denen einfach die Idee oder die Inspiration fehlt. Da schiebt man ein Projekt dann doch lieber auf die lange Bank und putzt die Wohnung, zeichnet, schaut TedTalks oder sortiert die Plattensammlung nicht alphabetisch sondern doch nach dem Erscheinungsdatum. Während dem prokrastinieren ist nämlich der Einfallsreichtum an Dingen, die man lieber tun würde, eigentlich fast unendlich groß.
Das Schlimmste aber am Prokrastinieren, ist das schlechte Gewissen. Das Damoklesschwert schwebt immer und überall über einem und die Deadline kommt immer näher. Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster beschreibt Prokrastination sogar als Arbeitsstörung: „Prokrastination ist die wissenschaftliche Bezeichnung für pathologisches Aufschiebeverhalten. Prokrastination ist eine ernstzunehmende Arbeitsstörung und kann sowohl private Alltagsaktivitäten als auch schulische, akademische und berufliche Tätigkeiten betreffen.“ Auch gesellschaftlich wird Prokrastination eher als ein Mangel an Disziplin und Faulheit angesehen. Googled man Prokrastination springen einen Tausende Ratgeber und Artikel mit Titeln wie „Ursachen & Hilfe gegen Aufschieberitis“ oder „12 Tipps und Übungen gegen Prokrastination“ an. Prokrastination ist also etwas schlechtes, oder?
Ganz so sicher sind sich da nicht alle. Ein sehr prominentes und erfolgreiches Beispiel eines Prokrastinators ist Leonardo da Vinci. Auf seine Werke mussten Auftraggeber teilweise mehrere Jahre warten. Da Vinci prokrastinierte indem er sich beispielsweise mit Maltechniken, Architektur oder dem Ingenieurwesen beschäftigte. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind uns allen bekannt. Kann sich Prokrastination also auch positiv auf kreative Arbeit auswirken?
Nach Jihae Shin, Assistant Professor für Management und HR an der Wisconsin School of Business, kann sich Prokrastination wirklich positiv auf die Kreativität auswirken. Ihre Studie zeigt, dass Prokrastination vor allem deshalb kreativere Ergebnisse liefert, da dadurch die ersten Ideen während des Prokrastinierens schon verworfen werden. Andere Studien von Arbeitswissenschaftlern und Verhaltensforschern zeigen auch, dass es nicht entscheidend ist, ob man etwas aufschiebt, sondern wie und was man währenddessen macht.