#08: 13&9 und INNOCAD

Anastasia und Martin Lesjak stellen in ihrem Vortrag von 13&9 (Produktdesignstudio) und Innocad (Architekturbüro) vor. Das Büro befindet sich in der Grazbachgasse im Golden Nugget, dieses wurde von ihnen selbst entworfen und geplant. Es ist eine transdisziplinäre Gemeinschaft. So ist auch ihr Büro in verschiedene Bereiche aufgeteilt: Architektur, Produkt Design, Sound Design und Research. Ihre Philosophie ist ganzheitlich – sie beschreiben sie als „New Holism“.

Sylwia Ulicka

Sylwia Ulicka starts with a short introduction of herself. She’s a designer, researcher and a professor with a focus on design and sustainability. 

Afterwards she directly dives into the first chapter of her lecture, sustainable development. First, she assumes that we all agree, that as humans and citizens we all desire to achieve sustainable development and that it’s of course not a new topic and I couldn’t agree more. Secondly, she quotes the first official definition of sustainable development from 1987 which said: 

„Sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of the future generations to meet their own needs.“ 

However this definition was not the beginning of the discussion – it was a result of various publications which raised awareness for the fragility of our eco system. Here she mentions for example Silent Spring by Rachel Carson or Limits to Growth by Club of Rome. 

Furthermore she explains the Agenda 21 by the United Nations, which is a plan of actions to be taken globally which was determined in 1992. She goes on with the Millennium Goals from 2000 and the SDGs from 2015 and the fact that none of these goals actually were accomplished. 

In the 90s the most influential idea of sustainability was defined – the idea that there is a balance of three different aspects: The ecological, the social and the economical aspect. This idea formed the well known Triangle of Sustainable Development and the rise of the  concept of Eco-Efficiency. 

Eco-Efficiency is the second chapter of her talk. She quotes:

„The eco-efficiency approach adds more value to goods and services by reducing the use of resources and decreasing the level of environmental pollution.“

The concept of eco-efficiency developed around the turn of the millennium. She also says that the idea of producing more with less, in order to satisfy the needs of everyone without exploiting too many natural resources became a paradigm. Furthermore, reducing, reusing and recycling through new technologies and inventions are the core of this concept. 

The idea of course has been supported by the business world and designers because obviously producing more with less sounds pretty great. Here she says: „We’ve trusted and relied on the premise that technological development will make the idea of sustainable development come true.“ 

However, I think we all know that, the concept has not delivered the expected results. Consumption trumped technological inventions and eco-efficiency. Here she lists some alarming facts about the evolution of our environment and points out that we are consuming the resources of 1,5 planets every year, with tendency to rise. 

Furthermore, I really liked the following point she makes: The concept of eco-efficiency maybe does not work because we didn’t question the idea of endless economic growth. It just doesn’t make sense that we aim endless economic growth on a planet with finite resources. 

After her third chapter, values of material culture, she goes on with „Objects of discomfort“, which is the name of a project Sylwia and her students worked on in the last years. „Objects of discomfort“ because the results of the project were artifacts which dealt with uncomfortable facts and statistics. She describes the objects as radical, provocative, critical, speculative, design-based, Mexican and of course uncomfortable. 

Afterwards she presents some of the objects and shares their website www.obetsoincomodos.com, which I highly recommend to have a look at!  

I have to say that I liked Sylwia’s talk the most. Her lecture was really interesting and I was very impressed by the work of her students. 

Culture oriented design

Mensch-Maschine Schnittstelle 

Es gibt zahlreiche Bücher zur interkulturellen Kommunikation. Hinweise wie man sich in fernen Ländern in Japan, China oder Indien zu verhalten hat. Beim Informations- und Kommunikationsaustausch zwischen Menschen sollte man nicht auf die Schnittstelle Mensch und Maschine vergessen. 

Die sogenannte Mensch-Maschine-Kommunikation unterscheidet sich nicht wesentlich, als die zum Menschen (außer, dass es eben eine Maschine und kein Mensch ist). In beiden Fällen werden die gleichen Regeln der kulturellen Prägung angewandt – gleich wie bei einer Kommunikation zwischen Menschen. In erster Linie geht es um den Austausch von Information, die Erfahrungen, die wir auf zwischenmenschlicher Ebene sammeln, lassen sich auch auf die der Kommunikation mit einer Maschine übertragen.

Interkulturelles User Interface Design 

Ich habe ich während meiner Bachelor-Arbeit mit dem Thema User Interface Design und User Experience Design auseinandergesetzt. Mein Bachelor-Thema war eine Umwelt-App, die helfen soll den eigenen CO2-Ausstoß im Überblick zu halten und zu reduzieren. Im Nachhinein, denke ich, dass ich die App auf Englisch gestaltet habe und nicht an andere Kulturen gedacht habe, war ein Fehler. Natürlich haben Menschen überall auf der Welt einen anderen Bezug zur Klimakrise als in Europa, dennoch finde ich es erschreckend, das Thema des interkulturellen User Interface Designs nicht auf den Bildschirm hatte. 

Kulturelle Prägung hat Einfluss auf die Interaktion des Benutzers mit dem Computer und dessen Analyse und Gestaltung. Es sind gelernte Verhaltensmuster, die unseren Umgang mit Maschinen beeinflussen. Für das interkulturelle User Interface Design sind diese Muster aber noch zu unkonkret. Es sind kulturelle Variablen nötig, die die kulturellen Aspekte in kleinere Einheiten aufteilen. Das TLCC-Modell enthält vier Gliederungen: Technik, Sprache, Kultur und Kognition. Generell gilt, dass das interkulturelle User Interface Design notwendig für die Verbesserung  der interkulturellen Gebrauchsfähigkeit von verschiedener Software ist – egal für welchen Bereich diese benötigt wird. 

To sum it up

Ein paar Gedanken zu den restlichen Lectures:

1_Andrey Sudarikov_ Playdisplay
Der erste Eindruck war – WOW! Wie kann ein Mensch in so kurzer Zeit so viel leisten! (Da wusste ich noch nicht, dass hinter ihm ein Team steht. – Trotzdem sehr beeindruckend!) Er präsentierte eindrucksvolle Projekte mit interaktiven Schnittstellen. Je größer, je imposanter, desto besser! 😉 Jedes seiner Projekte hat er auch mit Spaß kombiniert, ob das die individuellen Flieger waren, oder das Jump and Run Spiel. Insgesamt sehr schöne und beeindruckende Arbeiten!

3_Astrid Kury_Why Collaborate
Ich verstehe, warum vieler meiner Kollegen sich intensiver mit dieser Lecture auseinandergesetzt haben. Astrid Kury vermittelt wie wichtig es ist, mit anderen Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zu interagieren. Sie zeigt auf, dass Design viel mehr kann, wie zum Beispiel ein Projekt aus Spanien: „La Casa de Carlota“. Ihre Lecture hatte für mich eine Message: Zusammen lässt sich etwas Großartiges kreieren! 

5_Burcin Cem Arabacioglu_Sustainability from an Interior Design Perspective
Ich denke, dieses Thema trifft den Zahn der Zeit. Burcin Cem Arabacioglu behandelt in seinem Vortrag die Verantwortung der Nachhaltigkeit in den Händen der Designer. Ich finde auch den Gedanken sehr spannend, dass Städter das größere Potential haben, nachhaltiger zu leben, als Orte die weniger dicht besiedelt sind. Ich denke, dass heutzutage jeder in der Verantwortung ist sein Handeln zu reflektieren und in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu hinterfragen.

6_Sylwia Ulicka_Questioning our material culture
Sylwia Ulicka behandelt in ihren Vortag das Thema Nachhaltigkeit, im Speziellen unsere Konsumgesellschaft. Ich beschäftige mich im Moment persönlich mit dem Thema, ich weiß, dass es einfacher klingt, als es ist. Ich denke, dass dieser Konsumdrang auch mit unserer kulturellen Prägung zusammenhängt. Ich finde gut, dass diese Themen in den Lectures behandelt werden.

7_Ursula Tischner_ Relating Systems Thinking and Design Symposium
Ich fand den Vortrag von Ursula Tischner beeindruckend, man spürt ihrer Bühnenpräsenz und ihr Engagement. Sie macht deutlich, dass wir mit unserem Konsumverhalten und unserer Ressourcen-Verschwendung unsere Erde zerstören. Sie zeigt aber auch Lösungsansätze, wie wir unser Verhalten ändern können. Man sollte bedenken, dass der Vortrag von 2015 ist und wir bereits das Jahr 2020 schreiben. Wir sollten uns mehr für unsere Umwelt einsetzen.

8_INNOCAD/13&9 Design_ Klanglicht Symposium
Anastasia und Martin Lesjak stellen Projekte und Ihr Architekturbüro vor, sie arbeiten in ihrem Studio transdisziplinär. Sie kombinieren Sound-, Produkt- und Interiordesign. Das Projekt, welches mich am meisten beeindruckte war das Zentrum für Solare Innovation. Ein tolles Beispiel für „Outside the box thinking“. 

Design Lectures_SS20

In this post you can read my personal statements to the Design Lectures.

For three of them, I made extra posts in earlier times.

#1 Andrey-Sudarikov

The lecturer told about his international exhibitions. I think it is awesome what this guy is designing and bringing up on ideas, but for me the project with the airport was a little bit irritating. Because aircraft or flying is an aspect we should not support in that way, designing with or for non-environmentally friendly products or services is not the best in my opinion. But I liked the project with the multimedia exhibition in a museum, because much more people take part and get education, if the museum is an experience. This has a positive effect to the society.

#2 Saskia Schmidt

Mr. Schmidt told a lot about self-employment and her way to there. She mentioned that networks are especially in self-employment very important and necessary. For her networks studying was very significant, because the best network consists of friends. I totally agree with the lecturer that creative work needs a free time space and time to think about something, therefore self-employment is a great solution.

#3 Astrid Kury

Inclusion is the vision of a world without barriers to the diversity of human beings.

I am very impressed from the project, which collaborates with people who live with Down’s Syndrome. The project works fine and develops great products. The motto is: Original design, original people! -> La Casa de Carlota

I really liked the sentence: “finding new ideas is easy, when very different brains work together, because I am also convinced that collaborations with different people from different subjects and fields have great potential.

#4 Florain Doppel-Prix

The lecturer was production manager at ARS ELECTRONICA and told some experiences in his lecture.

…content, not technology

…prototyping, but not rocket science

…budgets are crucial

…computers don’t make it easier

…40/40/20% rule (specific knowledge, common basic knowledge (Hausverstand), luck)

Learn stuff by doing

The more famous people get, the less you must scary, they were very helpful.

The lecturer gave a lot of tips to us, and I think I can profit from the most in life.

#5 Burcin-Cem-Arabacioglu

The lecturer talked about sustainable architecture and interior design, especially in Istanbul. It is very difficult to change the building-behavior of the people, because often they do not know why it should be sustainable. For me this lecture was not that interesting, maybe because I am not that interested in interior design.

#6 Sylwia-Ulicka

This lecture was also about sustainability and examples how to improve the world, but the lecture itself was not that good structured like the lecture from Ursula Tischner, and for me it was not that easy to follow her.

#7 Ursula Tischner

This lecture was very good structured. She presented in a very good way. The statistics were also very impressive. It is sad that the happiness is declining since the 1950s in the US, I think this is also true for other rich countries. People are getting richer, but less happy. This fact is very bad. Mrs. Tischner mentioned that the rich society have to dematerialize. 1% of our products are just in use after six months we bought the products; this is very inefficient and not good for our environmental issues. The Global Overshoot Day is every year earlier, so we really must act now.

To bring sustainability to the people she presented the “Sustainable Dance Floor Rotterdam” (Thefuntheory.com). By dancing power can be generated and by climbing on steps music comes out of the loudspeakers.

She introduced also her project, Sustainability Maker (innonatives.com), it is a crowdfunding platform, where you can solve challenges and problems, and you can benefit from this.

I was really impressed by this lecture, because she had a real practical approach to sustainability. I am also convinced that the people should get involved in this process of making a better world.

#8 Klanglicht Lecture INNOCAD

The transdisciplinary lab „INNOCAD“ involves Architecture, Interior Design, Sound Design, Product Design und Research. Projects like Golden Nugget, Visitor Center in Graz and the Dynamic Floor had been presented in the lecture. For me the Solar Innovation Center (Dubai/United Arab Emirates) was very interesting. Characteristics from nature got a new touch

For me as sound designer, the importance and consciousness of sound in the projects was very nice to hear, because Sound Design has not all the time the significance it needs.

#9 Radio Work by Wolfgang Schlag

Mr. Schlag was talking about the radio history, especially in Austria, and his work at OE1.

I agree with the lecturer that the radio will survive, not just for cooking, but also for getting right information and to educate people, who do not have the opportunity to other broadcast platforms like “spotify” or who just want to turn on the radio and do not want to search for information at the internet.

Wolfgang Schlag_RADIO WORK

Wolfgang Schlag talks about the emergence of radio, its significance as a mass medium and his experiences as a radio journalist.

On November 2, 1920 the first radio station went on air in Pittsburgh, sponsored and financed by large companies. The rise of radio was also clearly visible in numbers. At the beginning of the radio there were about 40 thousand listeners. Within only two years the number increased to 500 thousand listeners. The radio was the medium in which not only music, information and advertising was broadcast, it was much more, it also served for education. 

In 1924, the time had come for Austria as well, RAVAG was the only radio station at that time, but under the leadership of the National Socialists. During this time the radio was used for propaganda purposes.

But in 1967 that changed, the modern radio was born. Ö3 and Ö1 were founded, the radio stations’ themes were music, education and politics. Suddenly modern pop music and jazz resounded through the radio. It was the time of Woodstock. New Radioprogrammen were founded, like the „Musikbox“, of which Wolfgang Schlag was also a member. He reports on his experiences as a radio journalist.

To be honest, the reason why this lecture was so interesting for me was that I had not dealt yet with the medium radio. It was interesting to learn more about the history of radio. I also liked that he shared his personal experiences with us. Radio is still an essential part of our everyday life, but it has great competition from platforms like Spotify.  The hole Talk was really interesting and sympathetic.

Florian Doppel Prix_IS IT ART OR CAN WE TOSS IT?

The first thing I noticed in this lecture was the surroundings, I think it was very funny to hold the lecture in a garden. However, this made the acoustics a bit worse, because of the wind and the train in the background.

Florian Doppel Prix has been working for over 20 years for various media installations and has gained a lot of experience.  

I really enjoyed, watching those Installations. The most are interactive, that invite you to explore. I think interactive exhibitions give the whole thing that extra something. Even though exhibition design and sound design are not really my thing, I found it exciting to get a look behind the scenes and the work involved.

Some co-created exhibitions are:

2017_Niederösterreichische Landesausstellung
This exhibition was created with the help of own phantom picture painters, there was a Gamification in a touch-wall and he found out that audio feedback was also important for the exhibition. All in all an incredible 900 meters of cable were laid.

Melina Esterhazy
The challenge of this exhibition was the 360 degree projection.

2016_U2 and U5 Underground Exhibition
This exhibition provides an insight into tunnel construction, even the vibrations of the machine are simulated.

What is important:
_ Content, not technology
_ prototyping, but not rocket science
_ budgets are crucial
_ computers don’t make it easier
_ 40/40/20% rule – 40% special knowledge, 40% common sense, 20% luck

After seeing the lecture, I realized how much work and technology is behind some exhibitions and how creative you sometimes have to be. In summary, I enjoyed the lecture very much. 

Saskia Schmidt_WORK WORK BALANCE

Eine der für mich interessantesten Lectures war definitiv von Saskia Schmidt. Wie sagt man so schön, der erste Eindruck zählt. Man sieht, dass egal an welchem Projekt sie arbeitet, 100 Prozent gibt. Selbst die das Video der Lecture ist gut strukturiert und durchdacht. Saskia Schmidt erzählt von ihren Werdegang als Designerin und was sie auf den Weg zur Selbstständigkeit geprägt hat.

Ihre Designkarriere startete in Deutschland, wo sie eine Ausbildung zur Mediengestalterin machte und gleichzeitig in einer Agentur arbeitete. Leider blieb dabei die Kreativität auf der Strecke, in der Agentur arbeitete sie Projekte ab und in der Berufsschule wurde nur der Lehrstoff durchgenommen. 

Mit Hoffnung auf Veränderung und mehr kreativen Input, fing sie an der FH Joanneum zu studieren an. Dies öffnete ihren Blickwinkel in Bezug zur Kreativität, sogleich schloss sie keine Freundschaft mit dem Thema Programmieren. (Was ich voll und ganz nachvollziehen kann.) 

Im Laufe ihres Praktikums bei EnGarde lernte sie den Umgang mit Schriften und den Einsatz von Kreativ-Techniken. Sie war angekommen, sie wusste nun, in welche Richtung sie arbeiten möchte. Sie wollte selbstständig im Bereich Branding und Markenbildung sein, doch bevor sie diesen Schritt wagte, lag noch einiges vor ihr. Sie arbeitete für Studio Grau und Wednesday Paper Works in Berlin, während des Praktikums lernte sie viel über das Buchbinderhandwerk. 

Nach dem Abschluss an der FH Joanneum, erwartete Sie ein Job, den sie im Vergleich zu anderen Praktika, nicht mochte. Ich denke, dass das jeder in seinem Leben einmal durchleben muss. Nach einer Kooperation mit EnGarde und einem kurzen Aushilfsjob im Studio Grau (Aufgrund einer Schwangerschaft) war es endlich soweit, Saskia Schmidt wurde in Graz selbstständig.

Ich fand es super, dass man bei ihrer Lecture auch genaue Einblicke in mehrer Projekte bekommen hat. Ein großer Pluspunkt ist auch das Video, welches mit viel Liebe und Aufwand erstellt worden ist. Alles in allem, ein sehr guter Vortrag.

Gedanken zu den Design Lectures

Die Design Lectures, die wir dieses Semester online angeschaut haben, geben Einblicke in die unterschiedlichsten Designsparten und bieten Designern die Möglichkeit ihre Projekte und Gedanken mit Kollegen, Studierenden und Interessierten zu teilen. Im folgenden Artikel beschreibe ich kurz die Kernaussagen der Lectures und wie mein eigener Zugang zu diesem Thema ist. Die Vorträge von Astrid Kury, Ursula Tischner, und Wolfgang Schlag beschreibe oder reflektiere ich etwas ausführlicher.

#01 Pladisplay – Andrey Sudarikov

Bei dieser Lecutre wurden drei Projekte vorgestellt, die Andrey Sundarikov mit seinem Studio konzipiert und umgesetzt hat. Die Projekte beschäftigen sich mit alle mit interaktiven Installationen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen wie Flughäfen oder Ausstellungen.
Es wäre für mich sicherlich eine interessante Erfahrung an einem Projekt in dieser Größe mitzuarbeiten. Allerdings nur, um meinen technischen Fähigkeiten als Designerin weiterzuentwickeln und nur für einen kurzen Zeitraum. So pompös wie die Projekte präsentiert wurden, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Projektziele mit meinen Werten im Leben zusammenpassen.

#02 Work Work Balance – Saskia Schmidt

Saskia Schmidt schildert ihren Werdegang zur selbständigen Designerin wie ihr ihr Bauchgefühl und Netzwerk dabei geholfen haben und welche Projekte sie bis heute umgesetzt hat.
Ich finde persönliche Stories immer sehr spannend, weil sie mir Inspiration und Mut geben meinen eigenen Weg zu finden. Mich hätte noch interessiert, wie groß ihre Selbstzweifel waren und wie sie damit umgegangen ist bzw. ob heute noch Selbstzweifel als Designerin aufkommen.

#03 Why Collaborate – Astrid Kury

Die Vortragende Astrid Kury erklärt wie wichtig es ist mit Menschen aus anderen Disziplinen zusammenzuarbeiten und beschreibt dazu hilfreiche Methoden und damit verbundene Herausforderungen. Außerdem stellt sie einige Projekte an denen sie gearbeitet hat vor, die sich mit sozialpolitischen Themen wie Armut oder der Integration von Menschen mit Behinderung beschäftigen. Ich finde diese Design Lecture spannender als viele andere. Die Gründe dafür möchte ich etwas genauer erläutern:

Erstens, weil sie sich mit Projekten beschäftigt, die eine größere Vision haben als Inhalte schön oder pompös aufzubereiten. Zum Beispiel die Ausstellung über Armut in Österreich, die das Bewusstsein für die täglichen Probleme von Menschen mit wenig Geld schärft.

Zweitens, weil mich dieser Vortrag daran erinnert, dass ich meine Fähigkeiten als Designerin unbedingt auch für Themen einsetzen möchte, die mir am Herzen liegen. Ich könnte mir später im Berufsleben beispielsweise gut vorstellen, mein Wissen in meiner Freizeit in Projekte zu investieren, die sich zum Beispiel so wie im Vortrag mit der Integration von Menschen mit Behinderung beschäftigen.

Und drittens, weil sie die Wichtigkeit einer sehr bescheidenen, aber bestimmten Einstellung zur Teamarbeit betont. Zum Beispiel betont sie öfter, wie wichtig es ist, dass die Menschen, die aus unterschiedlichen Disziplinen in einem Team zusammenarbeiten vor allem am Anfang sehr viel Energie in das Finden eines gemeinsamen Zugangs zum Thema stecken müssen und ihre eigenen Erwartungen zurückstellen müssen.

#04 Is it art or can we toss it? – Florian Doppel-Prix

Florian Doppel-Prix erzählt von Ausstellungsprojekten an denen er mitgearbeitet hat. Die Projekte umfassen hauptsächlich Installationen für Ausstellungen, die eigentlich immer klangliche Komponenten aufweisen.
Die beschriebenen Projekte wirkten sehr experimentell und doch sehr gut geplant. Vor allem die tontechnischen Aspekte waren für mich bedeutend. Allerdings muss ich zugeben, dass es mir schwer fiel dem Vortrag durchgehend meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken, da der Lektor sehr langsam sprach, zu lange Sprechpausen einlegte und öfters von seiner Umgebung abgelenkt wirkte, daher wurde man leider immer wieder inhaltlich aus dem Thema herausgerissen…

#05 Sustainability from an Interior Design Perspective – Burcin Cem Arabacioglu

Burcin Cem Arabacioglu beschreibt was Sustainability für Interior Design bedeutet. Er nennt nachhaltiges Design als Grundlage für ein nachhaltiges Leben. Designer hätten die Aufgabe das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei vielen Menschen zu schärfen, da es oft fehle.
Ich finde es wichtig über die eigene Lebensweise zu reflektieren und sich über deren ökologischen Auswirkungen bewusst zu sein. Ich denke, das Grundthema des Vortrages ist und wird auch in Zukunft von großer Bedeutung sein. Der Vortrag war technisch leider nicht ideal aufbereitet, die Stimme von Herrn Arabacioglu war etwas schwer zu verstehen.

#06 Questioning our material culture – Sylwia Ulicka

Sylwia Ulicka beschreibt in ihrem Vortrag die Schwierigkeiten die mit nachhaltigem Design und nachhaltiger Entwicklung in Verbindung stehen beispielsweise sieht sie das unendliche wirtschaftliche Wachstum als großes Problem für ein nachhaltiges Leben.
Ich denke, dass die Idee unendliches wirtschaftliches Wachstum oder die Anhäufung von Gütern als positiv anzusehen sehr stark in unserer Kultur verankert ist, und dass wir diese als einzelne Konsumenten oder Organisationen sich nicht so schnell verändern lassen, weil wir so tief in diesem System stecken und auch davon abhängig sind. Daher finde ich es schön, dass Frau Ulicka wie viele andere Lektoren sich mit diesem Thema beschäftigen.

#07 Relating Systems Thinking and Design Symposium – Ursula Tischner

Ursula Tischners Vortrag gibt einen tiefen Einblick in die Gestaltung von Design Systemen, deren Ziel es ist, den Menschen ein nachhaltigeres Leben zu ermöglichen. Dafür erklärt sie erst, was Nachhaltigkeit bedeutet und wie problematisch das Konsumverhalten mit dem Verbrauch der Ressourcen auf der Erde zusammenhängt und dass wir unbedingt weniger dieser Ressourcen in Anspruch nehmen sollten und mehr mit denen arbeiten sollten, die bereits abgebaut wurden. Auch wir Designer stehen hier ihrer Meinung nach vor einem großen Problem: Einerseits pushen wir mit der Kreation von spannenden Produkten und ansprechender Werbung diesen maßlosen Konsum, anderseits sind wir auch dafür verantwortlich bessere, nachhaltigere Lösungen zu finden.

Tischner sieht vor allem mithilfe der größeren Menschenmasse Lösungsansätze, indem diese noch mehr in die Design Prozesse eingebunden werden. Zum Beispiel nennt sie das „Spaß an einer Sache haben“ als wichtigen Faktor, um sie motivieren mitzumachen und geht auf einige Projekte ein, die sich mit dem Thema beschäftigen wie einen Mülleimer der einen Laut von sich gibt, wenn man etwas hineinwirft oder interaktiven Tanzflächen, die Strom erzeugen, wenn man sich auf ihnen bewegt.

Ich fand an diesem Vortrag besonders gut, dass er klar strukturiert war, die Probleme und Lösungen genau erklärt und dazu viele Beispiele gebracht wurden. Außerdem war Tischners Präsentationsstil sehr angenehm zu folgen. Ich bin jetzt noch motivierter mich für nachhaltige Projekte einzusetzen und in meinem Leben so wenig Zeit wie möglich in Firmen oder Projekte zu investieren, deren Mission und Vision ich absolut nicht vertreten kann.

#08 Klanglicht Symposium – INNOCAD/13&9

Anastasia und Martin Lesjak stellen Arbeiten von ihrem ihr Architekturbüro INNOCAD und Produktdesign Studio 13&9 vor. Sie gehen auf ihre interdisziplinäre Arbeitsweise ein bei der sie Architektur, Interior Design, Produktdesign Sounddesign und Research miteinander kombinieren.
Ich denke, dass diese interdisziplinäre Arbeitsweise auf die die beiden eingehen extrem wichtig für innovative Lösungen ist. Sie kreiert außerdem stimmige Ergebnisse und ermöglicht es die Menschen in neue Welten zu versetzen.

#09 Radio – Wolfgang Schlag

Wolfgang Schlag gibt einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Radios vor allem in Österreich und erzählt, welche Rolle er selbst dabei gespielt hat. Außerdem stellt er die Arbeit beim Radio der Arbeit beim Fernsehen gegenüber und betont, dass es viel einfacher ist mit Ton zu arbeiten als mit Videos. Er ist außerdem fest davon überzeugt, dass das Radio als Medium überleben wird.
Der Vortrag war eine gute Abwechslung zu den vielen anderen Vorträgen, die sich eher auf nachhaltiges Design und Konsum fokussieren. Es war eine informative Darbietung aus seinem Leben und die Geschichte des Radios. Ich kann mir vorstellen, dass für ihn die Arbeit beim Radio viel einfacher ist als beim Fernsehen, wenn er sich in seinem Leben schon länger und ingesamt mehr damit beschäftigt hat und ich glaube nicht, dass das Radio für den Großteil der Menschen eine besondere Aura hat, auch wenn ich die erzählte Anekdote von dem älteren Ehepärchen sehr lieb fand und es schön ist, wenn ihn das Medium so sehr fasziniert…

Für mich wäre in dieser Hinsicht interessant herauszufinden, inwiefern das Radio neben dem Internet weiterbestehen kann, beispielsweise sehe ich es für das Autofahren als sehr praktisch an, da es Warnmeldungen über Geisterfahrer oder schlagartigen Wetterumschwüngen überbringen kann. Außerdem glaube ich, dass viele Menschen sehr viel Vertrauen in gewisse Radiosender haben und deren Informationen mehr glauben als gewissen anderen.

Fazit

Alles in allem gaben die Vorträge anregende Eindrücke in unterschiedliche Designaspekte. Toll fand ich in diesem Jahr vor allem, dass so viele Frauen Vorträge hielten und ein großes Thema Sustainable Design war. Außerdem zeigen diese Vorträge wie enorm wichtig eine gut umgesetzte technische Aufbereitung und Präsentationsform für die Übermittlung der Inhalte ist.