#02 Work Work Balance

Der Vortrag von Saskia Schmidt war sehr pointiert und informativ. Der Weg in die Selbstständigkeit ist bekanntermaßen kein Einfacher – umso wichtiger ist es, sich mit andere Selbstständigen über ihren Werdegang zu unterhalten. Dass mit Selbstständigkeit nicht nur Freiheit, sondern auch eine menge Verantwortung einhergeht, scheint mir immer die Grundessenz der Erfahrungen zu sein. Ich möchte hier ein paar Eckpunkte, die ich aus dem Talk filtern konnte, aufführen:

  • Bilde dir ein Netzwerk
  • Sei flexibel
  • Tritt in persönlichen Kontakt
  • Trau dich.
  • Lerne von Anderen

Speziell der Erste Punkt ist am Beginn der Selbstständigen Karriere ein Essenzieller Faktor. Denn wie Saskia am Ende sagte – „Das Schönste Netzwerk besteht aus Freunden“ arbeitet es sich auch meiner Erfahrung nach besser mit Leuten, mit denen man sich Versteht. Wichtig dabei ist aber, die Professionelle Ebene nicht zu verlieren.

Im Laufe ihres Werdegangs hat Saskia öfters ihren Lebensstandort gewechselt, oft auch eher spontan. Eine Gelegenheit beim Schopfe zu packen ist auch ein weg, sich etwas zu trauen und weiter zu kommen.

So kommen wir auch schon zum nächsten Punkt – trau dich. Sich etwas zu trauen hat für mich, viel mit den erworbenen Fähigkeiten und auch mit der Zusammenarbeit in Teams zu tun. Offen zu bleiben, von Kollegen zu lernen und auch etwas zurückzugeben bildet das Selbstbewusstsein für später und hilft gleichzeitig ein Netzwerk aufzubauen.

#08 INNOCAD

Im Rahmen der Vortragsreihe habe ich mir zuerst das Klanglicht Symposium vom Architekturbüro Innocad angesehen. Ich war durchaus beeindruckt von der Konsequenz, interdisziplinär konsistente Konzepte zu entwickeln. Besonders die Verbindung mit Sound unterstreicht diesen holistischen Ansatz. Nach meinem Verständnis nach dieser Präsentation steht das Endprodukt zwar für sich (z.B. Architectural Fashion), dennoch ist der Prozess der Entwicklung, der Gedankengang, der die Basis aller Designentscheidungen bestimmt, ein sehr wichtiger Aspekt ihrer Arbeit. Die Konzepte sind sehr konsistent, aber dennoch vielschichtig. Die Vermischung verschiedener Disziplinen erzeugt dabei neue Blickwinkel auf jene Disziplinen und lässt innovative Ergebnisse zu.

Solar innovation Center

Das Gebäude in Dubai, welches zirkular konstruiert ist und sozusagen das Licht der Umgebung „einfängt“ passt wohl sehr gut in das dortige Landschaftsbild. Interessant finde ich dabei die Art und Weise, wie light painting gestaltet wird und vor allem, die direkte Form, in der das Lichtspiel in Sound umgewandelt wird. Das Zusammenspiel von Technik und design wird hier zu einer künstlerischen Raum/Sound – Installation.

Architectural Fashion

Die Transformation von Architektur zu Fashion ist ein kreativer Ansatz Haute Couture zu erschaffen. Der Prozess der Entwicklung und die Wahl der Materialien ist hier sehr essenziell. Auch die Präsentation der Werkstücke in Zusammenhang mit Sound ergibt ein Stimmiges Bild, vor allem , weil die Soundinstallationen aufeinander abgestimmt sind.

#6 Sylwia Ulicka Questioning material Culture

Sowie die meisten Menschen meiner Generation, beschäftigt auch mich der momentane Umgang mit der Gesellschaft mit unserer Umwelt. Der Klimawandel, Artensterben, Gletscherschmelze, Ölkatastrophen, Atommüll, Feinstaub, Umweltgifte, Mikroplastik, die Liste ist unendlich fortführbar. Im Zentrum des Problemherds steht sehr oft das Konsumverhalten der Gesellschaft und noch wichtiger, die Produktionsweise der Industrie. „Questioning material Culture” schein mir ein guter Headliner, um eine Diskussion über Produktion und Konsum anzuregen.

“Sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet there own needs.”

Dieser Satz fasst das Ziel, auf welches man in einer Gesellschaft hinarbeiten soll, meiner Meinung nach sehr gut zusammen. Ökologische, ökonomische und soziale Faktoren scheinen die Grundpfeiler des Nachhaltigen Designs zu sein. Weniger Materielle Ressourcen zu verwenden, und gleichzeitig den Lebenszyklus eines Produktes zu verlängern bzw. mehrere Zyklen zu ermöglichen sind Ansätze, Ressourcen zu schonen.

Ich glaube dennoch, dass nicht nur die Industrie einen sehr großen Einfluss auf das Konsumverhalten hat, sondern auch die Medienlandschaft. Obwohl es immer mehr Blogger/innen gibt, die einen Nachhaltigen Lifestyle vorleben, ist jegliche Werbung immer noch sehr stark (logischerweise) auf Konsum ausgelegt. Es wird wahrscheinlich einen weitaus holistischeren Ansatz brauchen, als nur die Industrie zur nachhaltigeren Produktion zu bringen, während sich das Konsumverhalten des Einzelnen in eine schlechtere Richtung bewegt und sogar den Produktionsvorschuss wieder zu nichte macht.

Von Dokumentarfilm, gekreuzt mit Musikvideo, über den Heimatbegriff zu Musikologie zurück zum Dokumentarfilm-Musikvideo-Hybrid.

Ja, das beschreibt meine Recherche-Reise wohl am besten. Das erste Semester begleitete mich das Genre Dokumentarfilm, dem ich gepaart mit einem Musikvideo als eine Art Hybridwerk näher nachgegangen bin, im Hinterkopf die praktische Arbeit, die Teil meiner Masterarbeit werden soll. Da mich das nicht unumstrittene Thema Heimat persönlich interessiert, war ein Gedanke, dies in einem Kurzfilm (aus eben beschriebener Kreuzung Doku und Musikvideo) zu verarbeiten. Für die theoretische Arbeit konzentrierte ich mich auf den Heimatbegriff in der Musik – Heimat als Kommunikationsmittel moderner Musikschaffender. Einige Monate und gefühlt unzählige durchforstete Artikel etc. später finde ich das Thema nach wie vor spannend. Allerdings bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ich meiner Einschätzung nach stark in die Musikologie eintauchen müsste – zu stark für eine Design-Masterarbeit.

Nach dem Gespräch mit einer Freundin und Musikologiestudentin, Pia, bin ich auf einer neuen, alten Fährte: Für ihre Masterarbeit betreibt sie Feldforschung zur rituellen Musik der Gnawa, eine ethnische Minderheit in Marokko, mit einer Geschichte als Sklaven, die Heimatverlust erlebten. In den 60er- und 70er-Jahren wurden damalige Musikgrößen wie Jimi Hendrix von den repetitiven, tranceinduzierenden Klängen inspiriert. Pia hat bei ihrem ersten Besuch in Marokko Kontakte zu Gnawa-Musikern geknüpft und würde im kommenden Jahr direkt nach Marokko reisen und Musiker*innen vor Ort begleiten. Für mich ist das Thema insofern interessant, als dass ich den Prozess des Forschens gerne dokumentarisch begleiten würde, sowie dortigen Musikern eine Bühne in Form von Bewegtbild geben kann. Andererseits schließt sich mit der Gnawa-Musik der Kreis, denn sie stellt auch die Frage nach Identität, Heimat und Geschlechterrollen.

Inwiefern lässt sich somit das Genre Musikvideo um eine dokumentarisch lehrende und informierende Dimension erweitern? Umgekehrt, welche Qualitäten erhält das Medium Dokumentarfilm, wenn ein musikalisches Element Menschen und deren Emotionen zusätzlich portraitiert?

https://ich.unesco.org/en/RL/gnawa-01170

http://www.heimatliederausdeutschland.de/choere-und-bands/la-caravane-du-maghreb.html

https://de.qantara.de/inhalt/einflusse-der-gnawa-musik-auf-jazz-und-pop-eine-trance-zendente-vereinigung

VIDEO MANUAL Schritt 1.

Nach allen Videoanalysen ist der nächste Schritt für mein Kochrezept für spezifische CI-Motion in Videos nun die Rekapitulation der Einzelnen Elemente die sich in allen analysierten Videos wiederfinden lassen und die dann als Basis dienen sollen um damit unterschiedliche Videotypen zu kreieren.

Gemeinsamkeiten aller Videos sind:

Einstieg mit einer Blende

Klares Muster im Aufbau:

  1. Einführung: man wird auf das Thema angefixt bzw. ein Protagonist wird vorgestellt
  2. Situationen werden präsentiert, die den vorher genannten oder das vorher genannte untermalen bzw. „heroisieren“
  3. „emotionales Finale“ Ziel der Kampagne bzw. Ziel des Videos.

Ende mit einer Blende

Phase 1 „der Aufbau“

Wie baut sich das Ganze nun auf. Beginnend mit einer Art von Blende wird am Anfang versucht nähe aufzubauen durch Halbtotalen und Close Ups. Ich würde diese Phase als „Rendevous mit dem Content“ bezeichnen, da man hier in extrem kurzer Zeit mit Videoinhalten in das Thema katapultiert wird. Gleichzeitig versucht man auch eine vertraute Nähe zu schaffen in der das Element der Begierige separiert wird. Um eine gewisse Dynamik in diesen Prozess mit einzubauen werden auch immer wieder die einzelnen Kamerafahrten eingebaut. Durch extrem schnelle Zeitraffercuts die auch ein häufiges Stilmittel sind verpackt man zudem eine extreme Zahl an Informationen (In einer Sekunde können so etwa 4 verschiedene Bilder gezeigt werden).

Phase 2 „Durchbruch“

Eingeleitet wird auch dieser Teil durch eine spezifische Blende mit oftmals einem eigenen Musikwechsel.  Vom Inhalt wird einem die Besonderheit des vorher gezeigten Protagonisten nähergebracht und durch bestimmte Eigenschaften ausgebaut. In der Bildsprache hat man hier neben den oben schon bewusst bemerkten Mitteln nun noch Ergänzungen wie Schwenks, Silhouetten und Jumpcuts die mit Detailaufnahmen kombiniert werden. Teilweise sind die Shots auch ein Paar zehntel länger wodurch sich eine Art kurze Verschnaufpause ergibt, die den Fokus auf Detailaspekte legt.

Phase 3 „Wer jetzt noch da ist bekommt das Filet serviert“

In der 3 Phase wird der Fokus auf die Kernbotschaft gelegt. Durch Totalen kombiniert mit Kamera Fahrten und unterschiedlichen Blickwinkeln (wie dem Dramatischen oder Kranfahrten). Man hat in diesem Teil einen Bezug zu dem Thema aufgebaut, Eigenschaften präsentiert was nun inhaltlich noch fehlt ist was bringt das dem Zuseher (durch Suggestion, des „du bist Teil des Ganzen“). Marketingtechnisch wird an dieser Stelle noch einmal zusammengefasst wieso das was vorher gezeigt wurde Einfluss hat und eine Zukunftslösung bzw. ein Gefühl wird präsentiert. Dabei wird die eigentliche Botschaft nicht direkt ausgesprochen.

Was bringt nun diese Analyse?

Im nächsten Schritt wäre es Interessant spezifisch auf eine Kategorie einzugehen, und im Anschluss einmal einen Genauen Bauplan zu entwickeln und diesen dann mit Stockfootage auszuprobieren.