#09 Radio Work—Design Lecture—Wolfgang Schlag

Wolfgang Schlag spricht in seinem Talk über die Arbeit im Radio in Österreich und welche Erfahrungen er als Radio-Journalist machen durfte. Zu Beginn gibt Herr Schlag eine Einführung über die Geschichte des Radios. Am 2. November 1920 ging die erste Radio Sendung in Pittsburgh on Air, gesponsert und finanziert wurde dies durch Großunternehmen. Damit wurde das Zeitalter des Radios weltweit eingeläutet. Zu Beginn des Radios konnten ungefähr 40 Tausend Zuhörer verzeichnet werden, zwei Jahre später bereits 500 Tausend. Das bedeutet, dass das neue Format Radio von der Bevölkerung gut angenommen wurde. In Amerika wurden vor allem Themen zu Literatur, Bildung, Musik aber auch Werbung behandelt.

1924 startete in Österreich das Radio. Beim sogenannte RAVAG, alleiniger Radioanbieter Österreichs, wurden ähnliche Themen wie in Amerika behandelt, jedoch unter der Leitung der Nationalsozialisten. Erstmalig wurden politische Nachrichten, welche maximal 3 Minuten dauerten, kompakt zusammengefasst um Personen schnell über die aktuelle Situation zu informieren. Zu dieser Zeit diente Radio jedoch vor allem zur Verbreitung von Propaganda. Im Jahr 2000, unter der Regierung der ÖVP und FPÖ, wurde in Klagenfurt ebenso ein Radiosender übernommen. Diese Geschichte weiderholte sich somit 70 Jahre später erneut und führte zu Empörung in der Bevölkerung.

Erstmalig wurde in den 1960er Jahren am Sender „Radio Luxemburg“ moderne Pop-Musik gespielt. Doch das moderne Radio, wie wir es heute kennen, begann mit dem Jahr 1967 mit Ö3. Im selben Jahr wurde auch der Kulturradiosender Ö1 begründet, welcher vor allem Bildung, klassische Musik und Politik behandelte. Gerade das Jahr 1967 ist ein äußerst wichtiges für die Musikbranche, den in diesem Jahr ging das Woodstock Festival über die Bühne und die Beatles waren weltberühmt. Ö3 hat sich damals den verschiedensten Genres bedient, neben modernen Pop wurde auch Jazz gespielt. Es wurden neue Formate ins Leben gerufen, wie die Musikbox, welche unter anderem auch von Andrey Heller moderiert wurde und in erster Linie provozieren und Aufmerksamkeit generieren sollte. Im Jahr 1986 wurde Wolfgang Schlag Mitglied der Musikbox. In seinem Talk erzählt er über seine eigenen Erfahrungen wie es für ihn als junger Journalist war, welcher oft bei illegalen Protesten vor Ort um berichtete, für die Musikbox zu arbeiten.

1990 wurde Ö3 zum „kommerziellen“ Sender wie wir ihn heute kennen. Im Vordergrund stand von nun an moderne Pop-Musik. Kritischere Themen und Welt Musik wurde zu Ö1 ausgelagert. Dadurch wurde Ö1 zum farbenfrohen, vielseitigen Sender wie wir ihn heute kennen und welcher sich mit Themen des Kapitalismus, Globalisierung, Gesundheit System auseinandersetzt. Als Journalist für Ö1 beschäftigte sich Wolfgang Schlag mehrere Jahre mit diesen Themen, bevor er für einige Jahre zu dem Sender ARTE wechselte und hauptsächliche in Deutschland und Frankreich arbeitete. 1991 wechselte Schlag zurück zu Ö1, denn seine Leidenschaft für Radio, den Zauber dahinter verschieden Techniken, Sounds und Voice’s gezielt zu kombinieren, waren ausschlaggebend für diese Entscheidung, welche er bis heute nicht bereut. Ö1 befindet sich heute noch im Funkhaus in Wien, welches 1939 von den Nazis errichtet wurde und das zweitälteste, nach Helsinki, in Europa ist. Schlag spricht außerdem davon, dass es noch nie so leicht war wie heute eigene Podcasts zu erstellen, jedoch das Recherchierender Informationen und der Umgang mit Fake News in unserem digitalen Zeitalter immer wie schwieriger wird. Des Weiteren denkt Schlag, dass das Radio auch in der Zukunft neben TV und Internet weiterhin bestehen bleiben und zu den wichtigsten Medien gehört wird. Ich bin ebenso der Meinung, dass das Radio in Zukunft nicht verschwinden wird. Gerade Sender wie Ö1, welche informieren und bilden werden auch in Zukunft häufig gehört werden. Bei kommerziellen Sendern wie Ö3 denke ich, dass hier vor allem Spotify die größte Konkurrenz ist/wird.

#06 Questioning Material Culture—Sylwia Ulicka

>>a human—made artefact is symbolic of the world view held by the society in which it is created” S. Walke<<

Sylwia Ulicka ist Designerin, Forscherin, Professorin und vor allem an dem Thema Nachhaltigkeit interessiert. Sie fokussiert sich auf die Werte, die unser Verhalten prägen und wie Design zu einer nachhaltigeren Art der Lebensführung beitragen kann. Frau Ulicka hat ihren Talk in verschiedene Kapitel eingeteilt und startet mit dem Thema „Nachhaltige Entwicklung“.  Sie beschreibt sowohl den Design Bereich aber auch den Bereich der Nachhaltigkeit als sehr weite und komplexe Themengebiete. Heute sind es Themen die aktueller sind denn je, dennoch wurde die Definition zu „sustainable development“ erst 1997 aufgestellt.

>>sustainable development meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs<<

Diese Definition ist nicht der Beginn einer Diskussion, sondern das Resultat einer Vielzahl an Publikationen, für welche eine Vielzahl von Menschen eingestanden und protesteierte haben. Frau Ulicka erklärt, dass sich der Begriff Nachhaltigkeit aus den drei Faktoren, Ökologie, Sozial und Wirtschaft zusammensetz. Diese sollten ausbalanciert zueinanderstehen, leider ist dies in unserer heutigen Welt nicht der Fall.

Als zweiten Punkt geht sie auf das Thema der Ökoeffizienz ein. Laut Definition soll die Ökoeffizienz den Wert von Waren und Dienstleistungen erhöhen, indem man den Ressourcenverbrauch und die Umweltverschmutzung verringert. Das Entwickeln neuer Technologien um Ressourcen zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln bilden den Kern der Idee. In ersten Linie hört sich dieser Zugang zur Reduzierung der Ressourcen sehr vielversprechend an, jedoch haben wir uns zu sehr darauf verlassen, dass neue Technologien die Idee einer nachhaltigen Entwicklung verwirklichen werden. Der Kohlenstoffdioxidausstoß in den letzten Jahren ist um 60% gestiegen. Heute würden wir mindestens 1,5 Planten brauchen, um unsere Ressourcen, welche wir für ein Jahr benötigen, wieder auffüllen zu können. Das Weiteren geht sie auf den ökologischen Fußabdruck ein und erklärt, dass dieser in reichen Länder fünfmal so hoch ist wie in den armen Ländern. Daher lässt sich gut erkennen, dass es die Pflicht der Länder mit hohem Einkommen ist den Konsum zu überdenken und diesen ändern. Des Weiteren spricht Frau Ulicka von der Werten der materiellen Kultur.

Auf der einen Seite erfüllen Designer den Zweck den Konsum für Unternehmen durch Werbung zu steigern, auf der anderen Seite versuchen wir neue Ansätze zu finden, um die Welt ein Stück besser zu machen. In den letzten Jahrzehnten ist das bloße Gestalten vielen DesignerInnen zu wenig geworden. Im Fokus vieler steht nun auch der ökologische bzw. ökonomische Mehrwert durch das Gestalten neuer Ansätze durch Social-Design, Eco-Design, Gender-Design bzw. Design-Aktivismus. Das vierte Kapitel steht unter dem Titel „Gegenstände des Unbehagens“. Solange Design nur als Problemlöser angesehen wird, ist dies nicht genug. Frau Ulicka spricht davon, dass Design auch radikal sein muss, provokativ, kritisch sein soll und zum Nachdenken anregen muss. Oft aber auch spekulativ sein darf, um neue Lösungsansätze nachhaltig entwickeln zu können. Ihre getätigten Aussagen unterstreicht sie mit drei ausgewählten Projekten von ihren StudentInnen (Hugo, Trash-House, Pepper-Spray) welche genau dieses Ziel verfolgen.   Zusammenfassend kann ich sagen, dass Frau Sylwia Ulicka sehr wichtige Themen anspricht. Ich bin ebenso der Meinung, dass Design viel mehr als „Dinge verschönern“ sein kann, wenn wir uns dessen auch bewusst sind. Ich sehe es fast als Pflicht von DesignerInnen an, sich mit aktuellen ökologischen, ökonomischen sowie politischen Themen auseinander zu setzen. Denn nur so können wir einen wertvollen Beitrag als GestalterInnen leisten. Des Weiteren bin ich der Meinung, dass Design für so viele Menschen wie möglich einen positiven Mehrwert bringen sollte. Wenn man bedenkt, dass zurzeit ca. 10% der Weltbevölkerung von Design profitieren, ist hier auf jedem Fall noch sehr sehr viel Luft nach oben.

#02 Work Work Balance—Saskia Schmidt

Saskia Schmidt spricht über ihre Anfänge als Designerin. Über den Beginn ihrer Ausbildung in Remscheid, Deutschland und wie diese aufgebaut war. An drei Tagen der Woche arbeitete sie in einer Agentur und an den anderen beiden besuchte sie die Berufsschule, welche ihr das technischen Wissen vermittelte. Ihren ersten Arbeitsplatz beschreibt Saskia als sehr „klassische“ Agentur. Sie hatte wenig kreative Freiheit und musste viel nach vorgeben CI arbeiten. Aufgrund dieser Erfahrung beschloss sie das Studium Informationsdesign, 2011, in Graz zu absolvieren. In dieser Zeit lernte sie, dass man Kreativität nicht erlernen kann, sondern versuchen muss jedes Projekt zu seinem eigenen zu machen. Saskia begann sich sehr für die Bereiche Branding und Markenbildung zu interessieren, fand aber auch heraus, dass der Programmierbereich ihr gar nicht liegt. Genau wegen diesem wechselte sie zu IND12, da sie die Prüfungen nicht bestanden hatte. Dadurch bekam sie jedoch auch die Möglichkeit ein Praktikum bei En-Garde im Bereich Branding zu absolvieren.

Sie bezeichnet diese Zeit als sehr wertvolle, denn sie konnte unglaublich viele neue Erfahrungen sammeln. Ihr zweites Praktikum absolvierte sie in Berlin bei Studio Grau, einer Branding Agentur bzw. Wednesday Paper Work, einer Buchbinderei welche Veredelungen und Packaging Design herstellt. Gerade bei ihrem zweiten Praktikum hat sie sich gegen die prestigeträchtigen Agenturen entschieden und jene gewählt die ihr am sympathischsten war—ein Tipp den sie jedem auf den Weg mitgeben möchte. Nach ihrem Abschluss begann sie bei zwei Agenturen zu arbeiten, bereits hier spielte sie relativ schnell mit dem Gedanken sich selbständig zu machen.

<<Du kannst nicht auf alles scheißen & dich dann wundern wenns stinkt.>> Zwupp Graz

Dieser Satz spielt bis heute eine zentrale Rolle in Saskias Leben. Sie ist der Meinung, wenn einen etwas stört, sollte man dies auch ändern. So wagte sie den Schritt in die (beinahe) Selbständigkeit und kündigte ihre beiden Anstellungen. Das erste Projekt welches Sie „quasi“ selbständig umsetzen durfte war für En-Garde. Nach Projektabschluss übernahm sie für ein paar Monate, als Karenzvertretung, die Agenturleitung für Studio Grau. Nach diesen Erfahrungen wagte sie endgültig den Schritt in die Selbständigkeit. Für sie sind die Kontakte bzw. das Netzwerk welches sie zuvor bereits aufgebaut hat, Gold wert. Seither hat sie zahlreiche namenhafte Kunden betreut.

Ich finde, dass Saskias Geschichte ein schönes Beispiel dafür ist, dass auch Scheitern zum Leben dazugehört und nicht unbedingt immer etwas Schlechtes bedeutet. Dadurch dass sie das Jahr wiederholte, konnte sie bei namenhaften Agenturen Berufserfahrung sammeln. Diese Erfahrungen bilden das Grundgerüst für viele weiteren Schritte im Laufe einer (erfolgreichen) Ausbildung. Ich sehe es als großen Vorteil an, zuerst verschiedene Agenturen kennen zu lernen, Arbeitserfahrung und Kontakte zu sammeln und dann den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.

Intercultural Visual Communication (part 2/2)

How is it possible to get a comprehensive framework of intercultural visual communication? Through an understanding of cultural patterns and a research-based investigation of cultural artifacts. Mostly, document analyses are being carried out. Usually you start with the cultural dimensions (already discussed in some recent blogposts) and then you attempt to determine whether or not the documents fit to the categorizations. Studies like these where carried out by Marcus (2005), Singh and Baak (2004), Callahan (2005) and Würtz (2006). All of them were based on websites. 

Lecture #7 Astrid Kury

Astrid Kury beginnt ihre Präsentation mit der Frage danach, was ein kollektives interdisziplinäres Umfeld, innerhalb dessen man zur aktiven Teilnahme motiviert wird, ausmacht, und sie kommt dabei zu dem Schluss, dass die Zusammenarbeit mit Anderen in einer demokratischen Gesellschaft auf schnellere Weise zu einzigartigen Ideen und zum perfekten Verhältnis von Form und Inhalt führt und auch sozialen Zusammenhalt und gleichwertige Zugänge ermöglicht.

Als Kulturwissenschaftlerin und Direktorin der Akademie Graz war sie im Zuge ihres Werdegangs stets mit den Herausforderungen konfrontiert, die interdisziplinäre Arbeit mit sich bringt – bis alle verstanden, was jemand aus einer speziellen Fachrichtung meinte, dauerte es einige Zeit. Eine gemeinhin verständliche Ausdrucksweise zu finden, war schwierig, da jede/r für sich im Rahmen ihrer/seiner Disziplin und anhand des eigenen Vorwissens ein Verständnis des jeweiligen Themengebiets hatte. Hierbei fiel das Beispiel der Moderne. Nachdem diese Hürde gemeistert war, entwickelte sich die gemeinschaftliche Arbeit zu einem Selbstläufer, viele neue Erkenntnisse entstanden durch die Vernetzung der unterschiedlichen Disziplinen und der Prozess bot immer mehr Raum für Kreativität.

Die Frage, ob wir mit Experten anderer Fächer in Dialog zu treten und zusammenarbeiten wollen, setzt sie gleich mit der Frage danach, in welcher Welt wir lieber leben wollen – eine egoistische, kompetitive oder eine freigiebige, in der das Teilen von Ideen im besten Fall zum gemeinsamen Erfolg und einer guten Sache führt. Ich stimme ihr zu, allerdings mit der Einschränkung, dass es selbstverständlich auch zu Konflikten führen kann, vor allem, da es bei einem Zusammentreffen vieler unterschiedlicher Personen mit unterschiedlicher Vorbildung oftmals zu interpersonellen Reibereien kommen kann, vor allem, da es sich dabei nicht um organische Begegnungen handelt.

Was ich sehr spannend an ihrem kollaborativen Ansatz finde, ist dass Projekte umgesetzt werden können, die für eine einzelne Person extrem zeitintensiv und herausfordernd wären. Unterschiedliche Zugänge zu einem bestimmten Thema können ein stimmigeres Bild zeichnen, genauso wie gesammelte Daten sich mit ihrer Zunahme immer stärker einer Normalverteilung annähern. „Arm in Österreich“ fand ich besonders interessant, da es ein Thema ist, das ich im Zuge meines Bachelorstudiums intensiv behandelt habe. Der Kontrast zwischen den prunkvollen Räumen und der Erkenntnisse der „Stimmen aus dem Off“ ist wunderbar radikal. 

Was mir persönlich auch sehr zusagt, ist Astrids Einstellung dazu, dass jeder Mensch einen kreativen Beitrag zu einer Sache leisten kann. Sie ermutigt Personen dazu, sich dessen bewusst zu werden und ebenjenen Beitrag freigiebig beizusteuern. Sie hält es für einfacher, innovative Ideen zu generieren, wenn mehrere Gehirne an deren Entwicklung beteiligt sind. Der Vorteil von Zusammenarbeit zeichnet sich demzufolge dadurch aus, dass es gegenseitigen Austausch gibt, sie Kohärenz in die Komplexität bringt und sie davon profitiert, Ideen und Wissen auszutauschen.

Lecture #8 13&9 und INNOCAD

Bei 13&9 DESIGN und INNOCAD ARCHITECTURE, die von Anastasia und Martin Lesjak geführt werden, handelt es sich um transdisziplinäre Gemeinschaften, im Zuge derer es in erster Linie um die Erzeugung von Atmosphäre geht. Hierbei werden die einzelnen Elemente kombiniert, um Stimmungen zu erzeugen. Im Fokus stehen hierbei Architektur, Interior Design, Product Design und Sound Design. Besonders hervorzuheben ist auch die eigene Research-Abteilung, die dabei unterstützt, ganzheitliche Lösungen anzubieten, die auf die Bedürfnisse der Auftraggebenden maßgeschneidert werden. Das Golden Nugget, ihre Homebase, ist architektonisch sehr auffällig und so Manche/r wird sich im Vorbeigehen schon gefragt haben, was dahintersteckt. 13&9 ist ein international agierendes Produktdesignstudio, das von Anastasia geführt wird und bereits einige Auszeichnungen erfahren durfte. Sie macht die konsequente Umsetzung der umfassenden Ideen und den Fokus auf Qualität gepaart mit einem ausgeprägten Nachhaltigkeitsgedanken für den Erfolg des Kollektivs verantwortlich. 

Die Basis für das Schaffen Anastasias und Martins bildet eine spezielle Philosophie, die die Bezeichnung „NEW HOLISM“ trägt. Dieser „Neue Holismus“ beschreibt den Ansatz des kreativen Prozesses. Er basiert auf acht Design-Strategien, die ihre Absichten abbilden und richtungsweisend für alle Entscheidungen hinsichtlich des Human-Centered-Designs fungieren. 

Solar Innovation Center – visible spectrum of life

Dabei handelt es sich um ein helix-förmiges Gebäude mit einem quadratischen Grundriss, der nach oben hin abnimmt. Die grundlegende Idee dahinter war das Erlebbarmachen des Lichtfarbspiels. Ein beweglicher Parabolspiegel außerhalb des Gebäudes soll sich mit der Sonne mitbewegen und das Sonnenlicht immer an die Spitze des Turmes projizieren, wo es dann in das zentrale Atrium des Gebäudes umgeleitet wird. Zusätzlich wird hier in Verbindung mit einem Chandelier und den Fensterflächen mit Folien gearbeitet, die unterschiedliche Farbeffekte erzeugen. Zudem wurde ein eigenes Soundkonzept erstellt, um die direkte Verbindung zwischen Farb- und Klangfrequenzen zu verdeutlichen. Warme Farben haben tiefe Frequenzen, kühle hohe.

Sensoren am Gebäude werden mit einem Musikprogramm verbunden und geben die Frequenzen weiter, was in weiterer Folge die Töne erzeugt. Die Bewegung des Chandeliers erfolgt aufgrund der von der Sonne erzeugten Wärme und bietet so ein farbenprächtiges Lichtspiel, das von den Frequenzklängen des Sonnenlichts begleitet wird.

Weiters stellen die beiden einige weitere Projekte vor, die ihren holistischen Ansatz verdeutlichen, darunter auch das Design des Golden Nuggets, das seinen Namen nicht nur der Fassade verdankt, sondern auch dem Goldenen Schnitt, der in der Architektur das Bauwerks ein Grundelement darstellt.

Ein holistischer Ansatz ist immer gut, ich war noch nie eine Freundin der stark voneinander abgegrenzten Disziplinen. Das Bewusstsein dafür, dass alles miteinander verbunden ist, und Änderungen einer Variablen Auswirkungen auf viele andere haben können, bildet die Basis für ein Verständnis unserer Lebenswelt. 

Lecture #2 Saskia Schmidt

Neun Schritte in die Selbstständigkeit

Nachdem Saskia ihre Ausbildung als Mediengestalterin in einer konservativen Agentur in Remscheid absolviert hatte, verspürte sie den Drang, ihre Kenntnisse zu vertiefen und auch Einblicke ins kreative Geschehen zu gewinnen. 

“Ein guter Gestalter kennt die Regeln und setzt sie außer Kraft. “

Saskia spricht davon, diesen Ausspruch zur Zeit ihrer Ausbildung nicht vollkommen verstanden zu haben. Für sie waren aufgrund ihrer Vorerfahrung in einer Agentur, in der schlicht Kundenwünsche erfüllt wurden, Strukturen und Regeln von großer Bedeutung in der Gestaltung. Die Motivation, zu studieren, basierte auf dem Wunsch danach, auch kreativ tätig zu werden. Nach einigen Absagen in ihrem Heimatland zog Saskia eine Bewerbung in den Niederlanden und in Österreich in Betracht und wurde an der FH Joanneum schließlich angenommen, wo ihr recht bald klar wurde, dass Kreativität zwar nicht erlernbar sei, aber es dennoch möglich ist, jedes Projekt so zu interpretieren, wie man es möchte, und es auf diese Art zu seinem eigenen zu machen. 

Vorlesungen dienten Saskia als Reflexionsanregung, eine spezielle Lehrveranstaltung ist ihr hierbei besonders im Gedächtnis geblieben: Branding und Markenbildung. Der Vortragende war für EnGarde tätig, wo sie ein Praktikum absolvierte, das sich auch dadurch ergeben hat, dass sie ein Fach wiederholen musste. EnGarde hat sie damals als außergewöhnlich und richtungsweisend wahrgenommen, quasi als den „Hippie“ unter den Agenturen.

Darauf folgte ein Praktikum bei studio grau. Saskia gibt die Empfehlung, nicht nach der prestigeträchtigsten Agentur zu streben, sondern eine zu finden, die mit den eigenen Wertvorstellungen einhergeht und die für einen selbst sympathisch wirkt. 

Ein Vorteil an der Arbeit in kleinen Studios sei die Möglichkeit, auch innerhalb eines Praktikums größere Aufträge eigenständig bearbeiten zu dürfen. Auch ihre Bachelorarbeit ist im Zuge des Praktikums entstanden. Unter Anderem hat Saskia hier ein Leitsystem für ein Museum erstellt, das noch immer in Verwendung ist.

Der Wunsch, sich selbstständig zu machen, keimte bereits nach dem Abschluss ihres Bachelorstudium auf, allerdings kam die Arbeit in unterschiedlichen Agenturen dann doch dazwischen, darunter auch ein Projekt für EnGarde und eine Rückkehr zu studio grau, wo sie vier Monate als Karenzvertretung für ihre frühere Chefin einsprang.

Nach dieser Erfahrung und vielen Projekten in unterschiedlichen Disziplinen wagte sie schließlich den Schritt in die Selbsständigkeit, im Zuge derer Saskia mit einigen Agenturen kooperiert, zu denen die Bande bereits während ihrer Studienzeit geknüpft wurden. 

Ich persönlich finde Saskias Zugang sehr pragmatisch und daher logisch konsistent. Auch nach dem Abschluss des Studiums mit Agenturen in Kontakt zu bleiben, die die eigene Arbeit stark geprägt haben, öffnet einem Türen, die zu weiteren Aufträgen und zu größerer Bekanntheit führen. Auch bewundere ich ihre sympathisch-naive Bereitschaft, Herausforderungen und Angebote anzunehmen und sich im Zuge der Tätigkeiten weiterzuentwickeln. 

Eine kurze Geschichte über Plakate

Dieses mal habe ich mich mit der Geschichte des Plakats auseinander gesetzt und diese so knapp wie möglich zusammengefasst. 

Die Geschichte des Plakats beginnt mit der Erfindung des modernen Buch- und Bilderdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts. Wobei es auch schon in der vorchristlichen Zeit Vorgänger, wie behördliche Bekanntmachungen des antiken Roms auf weißen Holztafeln, welche an öffentlichen Plätzen angebracht wurden, des Plakats gab. Aber zurück zur Erfindung des Bilder- und Buchdrucks. Ab diesem Zeitpunkt konnten nämlich größere Mengen in kürzerer Zeit hergestellt werden, wodurch Flugblätter bzw. Flugschriften, welche auch als Vorgänger unserer heutigen Zeitungen gelten, immer populärer wurden. 

Mit der Erfindung der Lithografie, 1798, entwickelte sich die Plakat-Erstellung erneut weiter. Lithografie ist ein Steindruckverfahren, bei welchem das zu druckende Motiv auf eine Steinplatte gezeichnet wird. Diese wird anschließend mit einer ätzenden Flüssigkeit behandelt. An Stellen, auf denen nicht gezeichnet wurde, dringt die Flüssigkeit in den Stein ein. Beim Aufwalzen der Druckerschwärze bleibt anschließend nur an den Linien der Zeichnung haften. Alles, was mit der ätzenden Flüssigkeit behandelt wurde, stößt die Farbe ab. Somit gehört die Lithografie zu den Flachdruckverfahren. Diese Technik ermöglichte es also, größere Formate und in Farbe zu drucken und Text und Bild enger zu verbinden. 

Anwendung des Steins für die Lithographie

Mit der Industrialisierung, Ende des 19. Jahrhunderts, gewann das Plakat erneut an Bedeutung, da mit dem Wirtschaftsaufschwung auch neue Formen der Kultur, Unterhaltung und des Konsums entstanden. Auf die Künstlerplakate folgten Plakatwerbungen für Produkte oder Veranstaltungen wie Theateraufführungen. Kunsthändler fingen an sich mit dem Medium auseinanderzusetzen und Plakatsammlungen, öffentlich sowie privat, entstanden. Zielgruppe war aber hauptsächlich die städtische Oberschicht. 

Mit dem beginn des ersten Weltkriegs wurde das Plakat erstmals für politische Propaganda genutzt, um Soldaten zu rekrutieren, das Feindbild darzustellen oder die Rüstungsindustrie zu bewerben. Während dieser Zeit stand die Plakatherstellung, außer für Propaganda, fast still. Erst zur Zeit der Weimarer Republik gewann die Plakatgestaltung wieder an Beliebtheit. Sogar der Beruf des Plakatgestalters war immer klarer definiert. Es entstanden Berufsverbände und Fachzeitschriften, Werbeagenturen und Werbeabteilungen in Firmen. Bekanntlich wurde anschließend während des zweiten Weltkriegs das Plakat erneut hauptsächlich zu Propagandazwecken benutzt. 

Während der Nachkriegszeit schloss die Plakatgestaltung wieder an die Zeit der Weimarer Republik an. Durch das Wirtschaftswunder ab den 1950er Jahren waren Werbeplakate so gefragt wie nie zuvor. Da die Produkte nun auch für die Arbeiterschicht leitbar wurden, veränderte sich as Ziel bzw. Die Zielgruppe von Werbeplakaten. Die Gestaltung von Werbeplakaten wurde vereinfachter und plakativer. 

In den 60er Jahren wurden Plakate vor allem von der jüngeren Generation genutzt, um politische sowie soziale Thematiken wie Umweltverschmutzung, der Vietnamkrieg oder Atomwaffen, darzustellen oder anzuprangern. Die Werbeplakate zu dieser Zeit passten sich dem Lifestyle der jungen Generation an und übernähmen einige Gestaltungselemente. In den 70er Jahren wurden Plakate erstmals in Auktionshäusern versteigert.

Heute prägen Plakate, trotz der Digitalisierung, unseren öffentlichen Raum enorm – egal ob beleuchtet an der Bushaltestelle, über eine gesamte Hauswand oder ganz klassisch an der Litfaßsäule. Eigentlich alles wie immer – außer, dass der Trend weg von statischen Postern und hin zu animierten Plakaten geht. Und das nicht nur auf dem Smartphone oder im Web, sondern in Zukunft auch immer öfter im öffentlichen Raum.

https://page-online.de/kreation/der-trend-geht-zu-animierten-plakaten/’
www.saxoprint.de/blog/lithographie
www.bpb.de/gesellschaft/medien-und-sport/bilder-in-geschichte-und-politik/73211/historische-plakate
de.wikipedia.org/wiki/Plakat
www.braun-klein.de/die-geschichte-des-plakats/
www.diedruckerei.de/magazin/die-geschichte-des-plakats/


Pop Art based typefaces

Since my last blog-post about overlapping of two fields I am interested in, I’ve been searching for pop art based typefaces. I thought it could be interesting, to have a look at some examples and maybe to try out some of them myself. So my research was heading in that direction.

I’ve found a lot of type designers who admired pop art as a movement or were fascinated with pop artists and their handwriting – or just needed to create a distinctive typeface for a project. So, it was relieving to see that there are a lot of creatives out there, taking inspiration from bright colors and irresistible forms of pop art – because like it usually happens, when you deal with the topic for a while, you start losing interest and ask yourself, if you are on a good path.

Furthermore, I was surprised by the number of divergent outcomes of the projects based on the same initial thought, though it is something that proves that creativity always finds contrasting ways to express itself.
I enjoyed this process of searching and I am sure I learned a lot along the way. As I found so many examples (not each of them was good, but it was definitely fun to explore), I had to narrow my selection for this blog-post, otherwise, this would be an “endless” gallery.

Alessandra Daniele

During her studies at Accademia delle Arti e Nuove Tecnologie in Rome, Alessandra Daniele designed the pop art typeface Shape in 2013.


Cahya Sofyan

In 2016, Cahya published typeface family Soda Popp. She says: “The new typeface called Soda Popp is inspired by pop-culture, vaporwave music, and seapunk that emerged in the early 2010s among Internet communities. It is characterized by a nostalgic fascination with retro cultural aesthetics, typically of the 1980s, 1990s, and early-mid 2000s”.

Creative Media Lab

Creative Media Lab published Popstick – an ultra-smooth pop art style rounded sans in 2019.


K-Type (Keith Bates)

Monterey Pop oozes 1960s freedom and optimism, and is based on Tom Wilkes’s poster lettering for the Monterey International Pop Festival in June 1967, the event which heralded the legendary Summer of Love.


Sources:
http://luc.devroye.org/popart.html

Das Plakat

Da ich mich mit p5.js an animierte Poster wage, habe ich mich generell mit Plakaten auseinandergesetzt. Was ist ein Plakat? Oder, welche Arten gibt es?

„Ein Plakat ist ein ein- oder mehrfarbiger, in der Regel mit Text und Bild gestalteter Papierbogen, der an einer geeigneten Fläche im öffentlichen Raum platziert wird, um eine Botschaft zu übermitteln.“

Außerdem zeichnet sich ein Plakat durch seine Aufgaben oder seine Funktion aus. Ein Plakat soll Aufmerksamkeit erregen – es soll ein optischer Blickfang sein und Interesse an der Message des Plakats wecken. Außerdem soll sich ein Plakat soll beim Betrachter einprägen und eine klare Botschaft oder Aussage vermitteln. 

Hinzukommend können Plakate in drei Arten oder Kategorien unterteilt werden. 

Kulturelles Plakat: 

Relativ offensichtlich gehören zu dieser Kategorie Plakate, welche auf einen kulturellen Anlass oder eine Veranstaltung hinweisen. Meistens haben Ästhetik und Informationsgehalt bei diesen Plakaten einen sehr hohen Stellenwert. Sie können manchmal fast zu Kunstwerken werden und die Vermittlung ihrer Message kann auch erst auf den zweiten Blick erfolgen. 

Kommerzielles Plakat: 

Die meisten Plakate im öffentlichen Raum sind kommerzielle Plakate und wollen uns ein Produkt oder eine Dienstleistung näher bringen. Hier steht eher das Marketing im Vordergrund, im Gegensatz zu Qualität und Ästhetik. Es geht darum Aufmerksamkeit zu erregen, in Erinnerung zu bleiben und die eigene, oft sehr einfache und kurze, Message zu vermitteln. Manche von ihnen „schreien“ einen förmlich an um wahrgenommen zu werden und werden teilweise als störend wahrgenommen. 

Politisches Plakat:

Ein Plakat, welches sich mit einer Botschaft von Politik, Kirche, Staat, Organisation etc. an die Öffentlichkeit wendet. Hierbei steht die Botschaft im Mittelpunkt, welche sich in das Gedächtnis des Betrachters brennen soll. 

Natürlich werden diese Kategorien auch miteinander vermischt. Deshalb unterscheidet man teilweise auch nur noch zwischen dem kulturellen Plakat und dem kommerziellen Plakat, da ein politisches Plakat genauso ästhetisch gestaltet sein kann wie ein kulturelles Plakat. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Plakat
https://radiesliblog.wordpress.com/2018/03/06/plakate-einteilung-in-drei-kategorien
https://mediencommunity.de/book/export/html/25626
Koitz Raphael, Unbewegt, 2019