Bewertung einer externen Masterarbeit

Verfasserin: Maria Dorner
Titel:  Die Titel und Buchumschläge von Christine Nöstlingers Kinder- und Jugendbüchern in englischer Übersetzung
Universität: Karl-Franzens-Universität Graz (Geisteswissenschaftliche Fakultät/Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft)
Abgabe: 2020

Gestaltungshöhe
Die Masterarbeit ist sehr funktionell. Das Thema wird intensiv bearbeitet jedoch ist die visuell Aufarbeitung nicht ansprechend oder interessant gestaltet. Bei der Arbeit handelt es sich um eine wissenschaftlich Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Ästhetik steht hier nicht im Fokus.

Innovationsgrad
Das Thema der Arbeit ist innovativ. Ich denke gerade in diesem Fachbereich ist es nicht gewöhnlich das gewählten Thema auch in Hinsicht auf grafischen Blickpunkten zu prüfen.

Selbstständigkeit
Die Selbstständigkeit der Arbeit schätze ich als hoch ein. Die Verbindung aus historischer Aufarbeitung, sprachlichen Analyse und grafischer Betrachtung erschafft eine spannende, neuartige Auseinandersetzung mit einem innovativen Thema.

Gliederung und Struktur
Die Struktur der Arbeit ist sehr klar und leicht verständlich. Der Aufbau ist logisch.
Schritt für Schritt wird der Leser in die verschiedenen Teilgebiete geführt. Schlussendlich werden diese Teilgebiete zusammengebracht und bilden eine interessantes Fazit.  

Kommunikationsgrad
Die Recherche ist gut und übersichtlich dargestellt. Der ästhetischen Aufbereitung ist nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt worden. Diesen Anspruch stell die wissenschaftlich fundierte Arbeit allerdings nicht. Die Kommunikation an den Leser ist geradlinig und sachlich.

Umfang der Arbeit
Der Haupttext der Arbeit umfasst 109 Seiten. Inkludiert man das Literaturverzeichnis und den Anhang hat die Arbeit 123 Seiten.
Da die Arbeit hauptsächlich aus Text besteht und die Seiten platzsparend gefüllt wurden finde ich die länge und tiefe der Arbeit passend.

Orthographie, Sorgfalt und Genauigkeit
Die Sprache der Autorin ist sehr klar und ausdrucksstark. Das Lesen ist angenehm und die gesamte Arbeit ist auch für jemanden mit wenig Expertise in diesem Fachbereich gut verständlich. Gearbeitet wurde sehr sorgfältig und genau.

Literatur
Die Autorin hat passende Literatur gewählt. Diese unterstütz das Thema gut und bietet somit eine solide Basis für die gesamte Arbeit.

Kritische Bewertung einer externen Masterarbeit

The Spec Type Family by Ryan Bugden

Titel: Spec
Autor: Ryan Bugden
Studiengang: TypeMedia
Jahr: 2019
Universität: Royal Academy of Art, The Hague

Problemstellung

Gestaltung eines Typefaces basierend auf bestimmten Gestaltprinzipien. Es soll sowohl für große Schriftgrößen, als auch für kleine oder Betrachtung mit großer Distanz optimiert sein.

Gestaltungshöhe

Sowohl das Typeface, als auch die Zugehörige Dokumentation in Form von Process Book und Specimen Books sind sehr ansprechend gestaltet. Charakteristisch für diese Schrift ist ihre abstrakt reduzierte Formensprache, die auch im Buchlayout mit einem minimalistischen Design aufgegriffen wird.

Innovationsgrad

Die Grundidee, eine Schrift basierend auf bestimmte Gestaltprinzipien zu gestalten, ist mir bisher noch nicht untergekommen. Auch das Ergebnis ist, obwohl es gerade im Type Design scheinbar große Limmitationen bezüglich identifizierbarkeit der einzelnen Buchstaben gibt, sehr gelungen und Einzigartig. Dennoch würde ich diese Arbeit als mittel Innovativ einordnen, da diese Arbeit wahrscheinlich keine Grundlegend neuen Gestaltungs- und Lösungsansätze bringt.

Selbstständigkeit

Diese Arbeit ist in Eigenarbeit, mit ständigem Austausch und Feedbackgesprächen mit verschiedenen Lehrenden entstanden. Der ausgiebig beschriebene Entstehungsprozess zeugt von hoher Selbstständigkeit.

Gliederung und Struktur

Arbeit umfasst das Werkstück: Die Schriftdateien und Specimens; als auch die Dokumentation. Die Dokumentation ist in 9 ungefähr gleich lange Kapitel aufgegliedert. In dem Kapitel A two-lane path werden zwei unterschiedliche Gestaltungsansätze samt Gestaltungsprozess beschrieben welche Gestalterisch und Thematisch gut differenzierbar sind. Auch die Specimens sind, wie die Schriftfamilie, in Spec Far und Spec Near geteilt.
Ich finde die Arbeit sehr gut strukturiert: Die Absätze sind kurz gehalten und werden immer mit Grafiken und Abbildungen ergänzt; Kapitel sind klar abgegrenzt und nachvollziehbar benannt.

Kommunikationsgrad

Die Designentscheidungen werden verständlich beschrieben und zusätzlich mit Grafiken nachvollziehbar dargestellt.

Umfang der Arbeit

Diese Arbeit besteht nicht nur aus 16 Fonts, erarbeitet mit 8 Sources, die einen Zeichensatz von Latin Extended-A inklusive Satzzeichen umfassen; sondern auch die Dokumentation, zwei Specimen Books und sogar die Erstellung von Plug-ins, die den Prozess unterstützt haben. Deshalb erachte ich diese Masterarbeit als sehr umfangreich.

Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit

Mir sind keine orthographischen oder typographischen Fehler aufgefallen.

Literatur

Bugden geht sehr kurz in nur einer Doppelseite auf Referenzen und Inspirationen in form von anderen Schrift-Beispielen ein. Konkrete Literatur wird keine genannt, auch nicht bei der Beschreibung der einzelnen Gestaltprinzipien. Hier besteht hoher Verbesserungsbedarf! Obwohl dies eine sehr praktisch orientierte Arbeit ist, könnte man hier gut einen Bezug zu wissenschaftlichen Erkenntnissen herstellen, oder sich in der Argumentation zumindest auf andere Literatur beziehen.

Bewertung einer externen Masterarbeit

Die Masterarbeit, welche ich im Zuge der zweiten Aufgabe des Pro-Seminars zu Masterarbeit analysieren möchte, trägt den Titel: „Signals of change in the transition towards sustainability – bottom-up innovation cases for the creative society“. Ich habe diese Arbeit im Online-Katalog einer ausländischen Universität in Mailand gefunden. Sie wurde im Jahre 2005 von einer Studentin namens Annamaria Formentini verfasst bzw. eingereicht. Aufgrund des Inhaltsverzeichnisses konnte ich feststellen, dass diese Arbeit Gemeinsamkeiten mit meinem Vorhaben für die Masterarbeit aufweist. Ein Thema, welches einen Aspekt meiner Arbeit betrifft, wird hier umfangreich ausgeführt. Dabei geht es darum, dass DesignerInnen Antreiber für den sozialen Wandel sein können und welche Maßnahmen geeignet sind, um ein Umdenken in der Menschheit zu erzielen bzw. wichtige Aspekte besonders des nachhaltigen Lebensstils auf die richtige Weise zu kommunizieren. Die Autorin untersucht zahlreiche Best-Practice-Beispiele und leitet aus diesen Maßnahmen ab, um dieses Ziel zu erreichen. Im Folgenden werde ich diese Arbeit nach den gegebenen Kriterien analysieren.

Masterarbeit – Lara, J.A.: POLKU. Designing an interactive sound installation based on soundscapes

In der hier vorgestellten Arbeit, POLKU, geht es um eine Klanginstallation, die versucht, finnische Soundscapes in einen anderen Ort zu transportieren, nämlich nach Japan. Das Exponat besteht aus einer Art „Pfad“, den UserInnen durchschreiten während sie von Lautsprechern flankiert werden und städtische und ländliche finnische Alltags-Klänge hören. Diese Soundscapes sind zufällig zusammengestellt und stellen im Grunde Collagen dar. Welche Klänge zusammen erklingen ist für jede(n) UserIn verschieden. Dies hängt von ihrem jeweiligen Körpergewicht ab. Die Sound-Engine ist nämlich mit Waagen verbunden, die sich auf dem Boden des Lautsprecher-Pfades befinden. Je nachdem wie schwer Personen sind, die über den Pfad gehen, erhalten diese eine unterschiedliche ID, die Einfluss auf die schrittweise Zusammenstellung der Klänge nimmt. So entsteht für jede(n) UserIn ein individuelles Erlebnis mit Soundscapes.

Rezension Masterthesis

“Inszenierung von Filmmusik als eigenständige Kunstform
anhand des Beispiels ‚Hollywood in Vienna’” – von Teresa Huemer

Universität Wien, 2016 – Master of Arts (MA)

Die gewählte Masterarbeit geht der Frage nach, mit welchen Mitteln Filmmusik auf die Bühne gebracht wird. Dies wird an dem Beispiel ‘Hollywood in Vienna’ analysiert, welches eine Filmmusik-Gala mit Live Orchester und Visuals/ Lichtshow in Wien ist. Huemer stellt sich hierbei die Frage warum ‘Hollywood in Vienna’ Visuals braucht und dabei trotzdem die Filmmusik im Mittelpunkt steht.

Im Folgenden wird diese Arbeit durch diverser Kriterien kritisch betrachtet.

Zuerst sei einmal positiv zu vermerken, dass der Umfang der Arbeit mit 104 Seiten sehr groß ist und im Vergleich zu der zuvor gelesenen FH internen Masterarbeit eine große Verbesserung darstellt – was im Vergleich zu 36 Seiten auch nicht sehr schwierig ist. Zudem ist die Arbeit formgerecht und aus Designersicht schön aufbereitet und weist eine ordentliche und übersichtliche Struktur auf. Etwas ungewöhnlich finde ich dabei zwar die Tatsache, dass sie ihre Zusammenfassung/ Abstract an das Ende der Arbeit gesetzt hat und zudem noch ihren Lebenslauf auf der letzten Seite aufgelistet ist. Von anderen Arbeiten kenne ich es, dass das Abstract entweder noch vor der Gliederung oder als eines der ersten Punkte danach platziert wird und ist zudem bei einer Länge von einer Seite recht detailliert und umfangreich für eine kurze Zusammenfassung. Mit der Zitierweise und Strukturierung der Arbeit, wird ihre Sorgfalt und Genauigkeit hierbei erkennbar. Bei der Orthographie sind mir vereinzelnd ein paar Wörter aufgefallen, aber der Text ist nicht von Rechtschreibfehlern durchzogen.

Die Selbstständigkeit von Huemer zeigt eine umfangreiche und detaillierte Recherchearbeit auf und hat ihre Arbeit mit vielen Zitaten ausgeschmückt, welche zum Teil vielleicht etwas zu sehr dominieren und deshalb eine inhaltliche Wiedergabe an manchen Stellen besser gewesen wären. Dennoch zeigt sie auch Eigeninitiative durch ihre Mitarbeit an der Veranstaltung ‘Hollywood in Vienna’ und Kommunikationsgrad durch das Führen eines Interviews mit einer Expertin in der Branche. Ihr Innovationsgrad ist mir nicht ganz ersichtlich, da sie eher die Thematik an sich analysiert und trägt dabei eher die vielen Informationen zur Stellung der Filmmusik zusammen, was durchaus interessant ist, jedoch meiner Meinung nach keinen großen Grad an Innovation widerspiegelt. Dennoch zeigt sie eine sehr detaillierte Literaturarbeit auf, mit 38 Literaturquellen, Experteninterview, 21 Onlinequellen und über 300 Verweise durch Fußnoten in Huemers Arbeit. Dies ist, um den Bogen zu spannen, ebenfalls eine deutliche Steigerung zur zuvor gelesenen FH internen Masterarbeit, welche eine Literaturliste von 5 Literaturquellen und 3 Onlinequellen aufwies.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Teresa Huemer eine sehr gute Recherchearbeit betrieben hat, um die Thematik ihrer Masterthesis zu analysieren und zu ergründen.

Hier ist der Link zu dieser Masterarbeit: https://othes.univie.ac.at/43802/